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Landeshauptstadt: Und wieder ein Grundstein ...

KOMMENTAR

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KOMMENTAR Von Klaus Büstrin Es wird ein Grundstein für ein neues Theater gelegt, nicht das erste Mal. König Friedrich Wilhelm II. legte bereits in den neunziger Jahren des 18. Jahrhundert den Grundstein für ein Theater, das den Einwohnern der Stadt zum „Vergnügen“ gereichen sollte. Gut 150 Jahre ist die „Kanaloper“ mehr oder weniger dieser Aufgabe nachgegangen. Bis die Bretter, die die Welt bedeuten sollen, im Kriegsbrand vernichtet wurden. Bald danach wurde die Gaststätte „Zum Alten Fritz“ in ein Theaterhaus umgewandelt. Mehr als 40 Jahre hat das Hans Otto Theater unter ungünstigen Bedingungen zum Teil hervorragende Aufführungen zustande gebracht. Und immer wieder wurde in der Stadt-, Bezirks-und Staatsführung der Neubau eines Theaters geplant. Und jedermann, ob Künstler oder Publikum, freute sich, dass man bald zur Grundsteinlegung schreiten könnte. Die Freude war umsonst, in anderen Orten brauchte man rares Baumaterial. Und doch, endlich in den 80er Jahren war es soweit. Auf dem Alten Markt wurde wieder ein Grundstein für ein Theater gelegt. Doch die Zeiten änderten sich. Das fast fertige Haus passte nicht in das Konzept derjenigen, die die alte Mitte Potsdams mit dem Stadtschloss zurück haben wollen. Also weg mit dem Theater, her mit der Blechbüchse, in der man eigentlich nur zehn Jahre spielen wollte. Aber es gehen nun weit mehr Jahre ins Land. Und immer wieder sprach man von einem Neubau: in der Zimmerstraße, hinter dem Kutschstall am Neuen Markt, in der Schiffbauergasse. Pläne wurden entworfen und wieder verworfen, Millionen ausgegeben. Heute ist nun wieder Grundsteinlegung. Und wieder ein Hoffnungsschimmer für Potsdams Theaterleben. 2006 soll die Eröffnung stattfinden, unter der Leitung eines neuen Intendanten. Uwe Eric Laufenberg wird sich schon jetzt auf die Möglichkeiten eines modernen Hauses einstellen, mit hoffentlich auch den Mimen, die sich seit langem auf ein richtiges Theater in Potsdam freuen. Und vielleicht schwindet bald auch das Misstrauen vieler Potsdamer, die da sagen: Ich glaube erst an ein neues Theater, wenn ich die erste Vorstellung darin erlebe.

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