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Gesichter des Sports im Land. Die Olympiasiege und WM-Titel Kay Bluhms (r.) und Torsten Gutsches im Kanu (Bild links) gehören ebenso zu 20 Jahren Landessportbund Brandenburg wie der Kinder- und Jugendsport (Bild rechts).

© imago/WEREK, Olaf Möldner

Von Michael Meyer: Und zum Geburtstag ein neues Gebäude

Der Landessportbund Brandenburg wurde vor 20 Jahren gegründet und feiert morgen dieses Jubiläum

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Gestern vor 20 Jahren in Geltow gegründet, kann der Landessportbund Brandenburg (LSB) auf zwei erfolgreiche Jahrzehnte zurückblicken, wenn bei seiner offiziellen Jubiläumsfeier am morgigen Freitag im Sport- und Bildungszentrum Lindow Vertreter aus Sport, Wirtschaft und Politik vereint sind. „Der LSB hat eine sehr erfreuliche Entwicklung genommen“, konstatiert Andreas Gerlach, seit 1999 Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes, der mit aktuell 311 543 Mitgliedern in 2976 Vereinen die größte gesellschaftliche Organisation im Märkischen darstellt.

Und nicht nur das. Durch ihre sportlichen Leistungen sorgten die vom LSB unterstützten Asse für einen guten Namen Brandenburgs in der Sportwelt und Freude bei den heimischen Sportfans – 19 Gold-, 12 Silber- und 19 Bronzemedaillen gab es für sie seit 1990 allein bei Olympischen Spielen. Und mit vielfältigen Angeboten ermöglichen die Vereine ihren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine sinnvolle Freizeitgestaltung in den verschiedensten Sportarten.

Der Landessportbund sieht sich vor allem als Dienstleister und Ideengeber für die Sportler und deren Vereine im Land. „Wir unterstützen und beraten die Vereine und Sportverbände, organisieren die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Sport – machen also politische Lobbyarbeit –, entwickeln Konzepte für den Breiten-, Leistungs und Gesundheitssport sowie für die Sportstättenentwicklung und vergeben Fördermittel an Vereine und Verbände, um nur einige Beispiele zu nennen“, erklärt der LSB-Geschäftsführer.

Die vor acht Jahren geborene Idee des Schule-Leistungssport-Verbundsystems habe sich entwickelt und funktioniere jetzt sehr gut für die Förderung junger Sportler. „Wobei wir die Talentförderung in den Landesstützpunkten gern noch durch eine bessere personelle Ausstattung ausbauen würden“, erklärt Gerlach. Bewährt habe sich auch der im vergangenen Jahr gebildete Olympiastützpunkt Brandenburg, zu dem sich die bisherigen Olympiastützpunkte Potsdam und Cottbus/Frankfurt (Oder) zusammenschlossen. „Die Bündelung dieser Kräfte“, meint der LSB-Hauptgeschäftsführer, „war ganz wichtig und hat sich bereits in zahlreichen Fällen bewährt.“ Ebenso wie die Sporthilfe Brandenburg, die es bereits seit 1993 gibt. Deren Aufgabe besteht laut Andreas Gerlach darin, die Mehraufwendungen der Leistungssportler zu kompensieren sowie einkommensschwachen Familien für Internatsplätze an den Eliteschulen des Sports unter die Arme zu greifen.

Stolz ist der Geschäftsführer auch auf die Europäische Sportakademie des Landes, die durch zwei Berufsfachschulen in Potsdam und Lindow sowie seit neuestem durch eine Fachhochschule in Potsdam „neue Führungskräfte für den Sport ausbildet“, so Gerlach. Und die LSB Sport Service Brandenburg gGmbH betreibt derzeit drei bewegungs- und gesundheitsorientierte Kindertagesstätten in Potsdam.

Daran war noch nicht zu denken, als sich am 15. September 1990 die damaligen Bezirksorganisationen Potsdam, Cottbus und Frankfurt (Oder) des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) in der Geltower Armee-Kaserne zusammenschlossen. Sie brachten laut ältester LSB-Statistikblätter 257 483 Mitglieder in die neue Gemeinschaft ein, die in 3050 Vereinen aktiv waren. Erster Präsident wurde Prof. Dr. Gerhard Junghähnel von der Universität Potsdam. Als dessen Stasi-Verquickungen bekannt wurden, wurde er auf dem 2. Landessporttag 1993 abgewählt. Renate Schneider übernahm für sechs Jahre den Regiestab, ehe 1999 Edwin Zimmermann sie beerbte. Seit 2003 steht Hans-Dietrich Fiebig an der Spitze des Landessportbundes.

„Es gab seit 1991 kein Jahr ohne Mitgliederzuwachs“, erklärt Gerlach. Erfreulich entwickelt habe sich auch der Sportstättenbau, „obwohl in diesem Bereich noch lange nicht alles geschafft ist, was wir erreichen wollen“, so der LSB-Geschäftsführer. „In den vergangenen zwanzig Jahren wurden allerdings durch Vermittlung und Beratung des LSB bereits Investitionen in Höhe von 81,677 Millionen Euro getätigt“, so Gerlach.

Durch das Sportfördergesetz sei seit einigen Jahren die Basisförderung von 15 Millionen Euro pro Jahr für den Sport durch das Land gesetzlich vorgeschrieben. „Das ist nicht üppig, aber solide und gibt uns Planungssicherheit“, erklärt Gerlach, dessen LSB mit den Landesgeldern unter anderem die Vereinsförderung, Wettkampfkosten-Zuschüsse, Trainerstellen, Fort- und Weiterbildung im Sportbereich, Projekte der Sportjugend und den Sportstättenbau finanziert.

Seit 1999 wird die einstige DTSB-Sportschule Lindow als Sportschule des Landessportbundes saniert. Morgen wird dort ein neues Gebäude der Berufsfachschule für Sport und Business eingeweiht. Pünktlich zum 20. LSB-Geburtstag.

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