ATLAS: Unding
Verstehen kann man es nicht mehr. Seit Monaten verspricht die Stadtverwaltung, den Stau bei den Elterngeldanträgen abzuarbeiten.
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Verstehen kann man es nicht mehr. Seit Monaten verspricht die Stadtverwaltung, den Stau bei den Elterngeldanträgen abzuarbeiten. Mehr Personal sollte es geben, spätestens Anfang Januar 2014, so hatte es die zuständige Beigeordnete Elona Müller-Preinesberger versprochen, sollten die Anträge innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist bearbeitet werden. Pustekuchen. Die Bearbeitungszeit ist stattdessen abermals gestiegen und liegt inzwischen bei fast vier Monaten. In einer Stadt, die sich gerne als besonders familienfreundlich rühmt, ist das schlichtweg ein Unding. Und es ist auch sozial ungerecht. Viele Familien, nicht nur die finanziell schlechter gestellten, sind auf die Zahlungen angewiesen. Monatelang in Vorleistung zu gehen, ist nicht jedem möglich und vom Gesetzgeber auch nicht so gewollt – die Vierwochenfrist wurde schließlich nicht umsonst festgelegt. Dass innerhalb der Verwaltung nun endlich Personal abgestellt wird, um den Antragsstau aufzulösen, ist löblich, wurde aber auch höchste Zeit. Generell sollte man aber prüfen, ob man nicht jedem Antragsteller sofort den Sockelbetrag von 300 Euro bewilligt und auszahlt. Weniger darf schließlich niemand bekommen. Und die Differenz zum eigentlichen Anspruch kann ja nachgezahlt werden.
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