Sport: Unerklärbare Niederlage
Volleyball-Erstligist SC Potsdam verlor in Stuttgart 2:3
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Alberto Salomoni war „brutal enttäuscht“, wie er es selbst formulierte. Am Samstagabend verlor Volleyball-Erstligist SC Potsdam bei Allianz Stuttgart nach einer 2:1-Führung noch mit 2:3, und Potsdams Coach vermochte es tags darauf nicht zu begründen, wie es dazu kommen konnte. „Es geht nicht um das 2:3, sondern um die Art und Weise dieser Niederlage. Ich bin das erste Mal in dieser Saison enttäuscht von der Mannschaft, die diesmal zwei Gesichter zeigte. In den ersten drei Sätzen war sie voll überzeugt vom eigenen Können, dann aber hat sie nicht mehr an ihren Sieg geglaubt“, so der Italiener.
Nach einem 21:25 im ersten Satz hatte sich der SCP im zweiten Satz zum 25:23-Sieg gekämpft und auch im folgenden Spielabschnitt den Stuttgarterinnen den Schneid abgekauft. Potsdam lag schon 24:25 hinten, um doch noch mit 27:25 zu gewinnen – ehe der große Bruch kam. Im vierten Satz führte Allianz schnell 8:1, später 16:8, am Ende 25:12. Und im Tiebreak machten die Gastgeberinnen ebenfalls kurzen Prozess: 9:1, 12:6, schließlich 15:7. Nach 112 Spielminuten hatte Potsdam vor 1710 Zuschauern auch das zweite Spiel gegen die Schwäbinnen im Schlussgang verloren.
„Wir sind alle mega-enttäuscht“, gestand Mannschaftskapitänin Kathy Radzuweit. „Das ist ganz dumm gelaufen. Wir haben irgendwie den Kopf verloren. Aber es war ja nicht das erste Mal, dass wir ein Spiel so kippen ließen. Könnte man die Gründe dafür benennen, wäre es sicher nicht passiert.“ Auch Außenangreiferin Anika Zülow, die mit 10 Punkten neben Lucia Fresco (13) und Radzuweit (12) die meisten Zähler für den SC holte, zeigte sich ratlos. „Es ist schwierig zu erklären, wie das passieren konnte“, sagte sie. „Vielleicht lag es daran, dass am Ende nicht jede um jeden Ball fightete.“ Und Libera Lisa Rühl erklärte: „Nach dem dritten Satz haben wir praktisch aufgehört zu spielen. Da fragt man sich selbst, wie so etwas passieren konnte.“ Sie könne Salomonis Enttäuschung voll verstehen, so Rühl. „Das haben wir ja schließlich selbst vergeigt.“
Nach dem trainingsfreien Sonntag, an dem die Mannschaft erst früh halb sechs zurück in Potsdam war, gilt die volle Konzentration nun dem nächsten Spiel am Mittwoch um 19 Uhr beim VC Olympia Berlin, „das schwerer wird, als mancher denkt“, so Kathy Radzuweit. „Bis dahin“, sagte Lisa Rühl, „muss und wird es noch ein paar klare Worte geben.“ M. M.
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