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Landeshauptstadt: Unesco nimmt nicht Stellung zu Schöningen Bauausschuss vertagt Debatte zu Streit erneut

Berliner Vorstadt - Der Bauausschuss hat gestern Abend einen Beschluss über den Bebauungsplan-Entwurf für die Berliner Vorstadt erneut in seine übernächste Sitzung vertagt. Grund ist die Auseinandersetzung über die Zukunft der Villa Schöningen, die dem Berliner Unternehmer Dieter Graalfs gehört, und das Vorhaben, zugunsten der Außensanierung der verfallenen Villa die umliegenden Grundstücke mit fünf so genannten „Kavalierhäusern“ zu bebauen.

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Berliner Vorstadt - Der Bauausschuss hat gestern Abend einen Beschluss über den Bebauungsplan-Entwurf für die Berliner Vorstadt erneut in seine übernächste Sitzung vertagt. Grund ist die Auseinandersetzung über die Zukunft der Villa Schöningen, die dem Berliner Unternehmer Dieter Graalfs gehört, und das Vorhaben, zugunsten der Außensanierung der verfallenen Villa die umliegenden Grundstücke mit fünf so genannten „Kavalierhäusern“ zu bebauen. Der Bauausschuss hatte sein Votum dazu von Stellungnahmen der Deutschen Unesco Kommission und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten abhängig gemacht und wollte zudem den städtebaulichen Vertrag sehen, nachdem Graalfs verpflichtet werden soll, die Villa Schöningen zu sanieren. Beide Stellungnahmen konnte Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) gestern jedoch nicht vorlegen. Die Deutsche Unesco Kommission habe einen „Vierzeiler“ geschickt, in dem steht, die Kommission sei „nicht in der Lage, eine Stellungnahme abzugeben“. Die Schlösserstiftung hat darauf verwiesen, dass Generaldirektor Hartmut Dorgerloh im Urlaub sei und sie von „nicht offizieller Seite“ Informationen zur Erschließung und zu Stellplätzen bekommen habe, die sie veranlasse, den Vorgang erneut zu prüfen. Einen städtebaulichen Vertrag mit Graalfs dagegen soll es nach PNN-Informationen bereits geben. Diesen habe Graalfs persönlich der Baubeigeordneten vorgestellt, der Vertrag hätte am gestrigen Morgen unterschrieben werden sollen, sagte gestern Abend Projektentwickler Hartmut Attenhauser. Baubeigeordnete von Kuick-Frenz hatte den PNN gegenüber zuvor mitgeteilt, sie habe ein weiteres Schreiben von Dr. Brigitta Ringbeck, Delegierte der Kultusministerkonferenz beim Welterbekomitee der Unesco, erhalten, in dem diese daraufhin weise, dass die Unesco-Konvention kein „übergeordnetes, internationales Denkmalschutzgesetz“ sei. Dem Vernehmen nach soll sich das Komitee auch darüber beklagt haben, dass sich die Anrufe und Briefe aus Potsdam häuften. Die Baubeigeordnete nannte dies „nicht zielführend“. Sie forderte alle Beteiligten auf, „an den Tisch“ zu kommen. Es müssten die Fakten und „meinetwegen auch die Anschuldigungen“ auf den Tisch gelegt werden, man müsse „bei der Wahrheit bleiben“. Pragmatisches Handeln sei gefragt, um den Bebauungsplan weiter zu bringen. Sie werde auf jeden Fall zunächst mit der Schlösserstiftung Verbindung aufnehmen. Die Verwaltung präferiere nicht „eine bestimmte Variante“, so Kuick-Frenz weiter. Sie habe lediglich eine mögliche Lösung für das Ziel, die Villa Schöningen zu sanieren, an die Politik weitergegeben. Der Bebauungsplan-Entwurf müsse jedoch bald beschlossen werden, denn wenn er nicht bis Juli 2006 abgeschlossen sei, müsse nach neuem EU-Recht neu mit der Aufstellung begonnen werden. Dann würde die Erstellung des Bebauungsplans noch einmal zweieinhalb Jahre dauern. SCH

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