Landeshauptstadt: Unfrieden im Friedenshaus
Diakonischer Träger will zwei Kita-Erzieherinnen austauschen / Eltern setzen sich zur Wehr
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Innenstadt - Unruhe in der Kita „Friedenshaus“: Das Diakonische Werk, Träger der Einrichtung in der Schopenhauerstraße, will zwei Erzieherinnen umsetzen. Das habe Marcel Kankarowitsch, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, bereits vor Wochen mitgeteilt. Grund dafür seien die Konflikte zwischen Kita-Leitung und Erzieherteam gewesen, erzählte eine Mutter den PNN. Weitere besorgte Eltern wandten sich per E-Mail an diese Zeitung.
Inzwischen sei aber die Leiterin des Friedenshauses versetzt worden. Damit sollte sich, so die Elternschaft, das Problem gelöst haben. Kankarowitsch aber bestehe weiterhin auf den angekündigten Austausch des pädagogischen Personals. Letztendlich seien es nicht nur die Erzieherinnen des Hauses, die unter einem solchen Schritt leiden müssten, schrieb ein Elternpaar. Sondern auch die Kinder, die mit ihrer Erzieherin eine wichtige Bezugsperson verlören. Reine „Schikane“ oder sogar „Strafe“ vermuten die betroffenen Eltern hinter dem Verhalten des Diakoniechefs. Kankarowitsch selbst schweigt zu den Vorfällen. „Die Geschäftsführung äußert sich zu dieser Sache nicht“, sagte er auf PNN-Anfrage. Auch der Vorstandsvorsitzende des Vereins Diakonisches Werk, Thomas Seibt, war zu keiner Stellungnahme bereit. Die Eltern und der Vorstand hätten in einer Versammlung am vergangenen Dienstag Stillschweigen vereinbart und daran halte er sich, so Seibt.
Bereits im vergangenen Herbst habe der Chef des Diakonischen Werks angekündigt, das Erzieherteam zu zerschlagen, sollten die Streitigkeiten mit der Kita-Leitung nicht beigelegt sein. Damals habe er laut Auskunft der Eltern vier der insgesamt acht im Friedenshaus beschäftigten Erzieherinnen in anderen Diakonie-Kindertagesstätten unterbringen wollen. Sie würden „Leiterinnen verschleißen“, soll die Diakonie-Geschäftsführung dem Team vorgeworfen haben. Tatsächlich habe es in den vergangenen Jahren mehrere Leitungswechsel gegeben, allerdings aus unterschiedlichen Gründen, wie die Eltern sagten. Zwei der verflossenen Kita-Leiterinnen hatte die Elternschaft zu der Zusammenkunft in der vergangenen Woche eingeladen. Eine von beiden soll dort gesagt haben, dass nicht die Erzieherinnen, sondern der schwierige Umgang mit der Diakoniespitze zu ihrem Weggang nach Berlin geführt habe.
Bis jetzt, so die Auskunft der Eltern, wissen die Friedenshaus-Erzieherinnen noch nicht, wen es treffen wird. Nur die Stichtage für die Umsetzung – nämlich der 1. April und zum Sommer – seien bekannt. Ein unhaltbarer Zustand, auch für die tägliche Arbeit, so die Eltern. Das letzte Wort in dieser Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen. Mitglieder aus dem Vorstand sollen sich bemühen, Kankarowitsch zum Einlenken zu bewegen. Elternschaft und Diakonie-Vorstand haben sich darauf verständigt, dass die endgültige Entscheidung heute Abend bekannt gegeben werden soll. Nicola Klusemann
Nicola Klusemann
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