Sport: Ungenutzte Chancen

Am vorletzten Spieltag der 2. Handball- Bundesliga kassierte der 1. VfL Potsdam eine 24:31 (10:14)-Niederlage beim Tabellenzweiten GWD Minden. Dabei hielten die Gäste die Partie bis zu Florian Schugardts Treffer zum 7:6 (11.) offen. Dann setzten sich die Gastgeber auf 10:6 ab, knapper wurde es in der Folge nur noch einmal beim 13:10. Anschließend setzten sich die als Aufstiegsfavorit in die Saison gestarteten Mindener über die Stationen 17:10, 20:14 (39.), 25:17 (46.) und 28:22 zum ungefährdeten Sieg ab. Der VfL vergab dabei zu viele Torchancen, unter anderem scheiterten Lars Melzer und Jörg Reimann mit Siebenmetern.

Die Potsdamer schafften es zudem nicht, die Kreise des Mindener Stars Dalibor Doder entscheidend zu stören. Der schwedische Mittelmann, der vor Kurzem seinen Vertrag in Minden für fünf Jahre verlängert hat, schaltete und waltete nach Belieben und erzielte zehn Feldtore. In Manndeckung genommen wurde er indes nicht. VfL-Trainer Rüdiger Bones: „Natürlich muss die taktische Maßnahme, Doder in Manndeckung zu nehmen, grundsätzlich immer ein Thema sein. Wir hatten in der Abwehr aber nicht unsere Stammformation, und in dieser Besetzung haben wir unsere Stärken nun mal im 6:0-Verbund. Ist dieser gelockert, haben wir die größten Probleme im Übergeben und Übernehmen.“

Bei den Potsdamern machte sich zudem das Fehlen von Torjäger Jan Piske negativ bemerkbar: „Dadurch fehlten uns die einfachen Kontertore“, so Bones. „Aber insgesamt muss man einfach sagen, dass GWD den Sieg verdient hat. Wir haben es in der Abwehr einfach nicht geschafft, entsprechend dagegenzuhalten. Dabei war unser Torhüter Gabor Pulay noch gut drauf und hat ein noch schlechteres Ergebnis verhindert. Dennoch: Wir haben unser Saisonziel erreicht und wir wünschen den Mindenern, dass sie das auch schaffen.“

1. VfL Potsdam: Frank, Pulay; Pohlack (1), Melzer (1/1), Barsties (3), Schugardt (3), Bolduan (1), Urban, Mellack (4), Schmidt (2), Sommer (2), Kohnagel, Greupner (1/1), Reimann (6/3).

Michael Lorenz, Minden