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Landeshauptstadt: Ungeplante Mehrkosten

Für Sanierungsarbeiten am Luftschiffhafen sind rund 1,5 Millionen Euro nötig

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Potsdam-West - Auf dem städtischen Sportgelände Luftschiffhafen stehen kostenträchtige und ungeplante Bauarbeiten an. So soll die seit Anfang vergangenen Jahres für Sportler gesperrte Ballspielhalle an der MBS-Arena saniert werden. Das soll knapp 1,1 Millionen Euro kosten. Dadurch wird der Betrieb des Sportgeländes teurer – es geht um 70 000 Euro mehr Miete pro Jahr für die Arena. Zugleich kostet die ungeplante Sanierung der Rundlaufbahn des Nebenstadions die Stadt 425 000 Euro extra.

Die Mehrkosten für die Halle sollen die Stadtverordneten am kommenden Mittwoch im Hauptausschuss bewilligen, geht aus einer Vorlage des Sportdezernats für die Sitzung hervor. Damit erhöhen sich die jährlichen Mietkosten der Stadt für die Arena auf knapp 1,3 Millionen Euro. Am 6. März sollen die Stadtverordneten die Sanierung im Stadion beschließen, heißt es in einem weiteren Antrag der Verwaltung.

Die Sanierungsarbeiten in der Ballspielhalle, die schon vor dem Bau der Arena stand und an sie angebaut wurde, sind laut der Stadtverwaltung dringend nötig. Demnach gibt es erhebliche Schäden am Hallenboden, Mängel in den Umkleiden, im Sanitärbereich und im Dachtragwerk. Auch bei der Elektrik im Haus und an den Fassaden seien Maßnahmen nötig. Das Ausmaß der Schäden sei nicht bekannt gewesen, als das Grundstück der Halle im Zuge des Baus der MBS-Arena übertragen wurde, so die Stadt. Gleichwohl handele es sich um eine „unverschuldete Baukostenveränderung“. Am Sonntag erklärte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf Nachfrage, unter anderem wegen einer Firmenliquidation könnten keine Regressansprüche geltend gemacht werden. Daher müsse die Stadt für die Schäden alleine aufkommen, so Brunzlow. Die Sanierung sei nötig, da die Halle für den Schul- und Vereinssport unverzichtbar sei, so die Verwaltung. Mit der Mieterhöhung um 70 000 Euro könnten die Sanierungskosten innerhalb von 25 Jahren beglichen werden.

Anders verhält es sich bei dem Stadion: Dort weise der zuletzt vor 20 Jahren sanierte Kunststoffbelag der Rundlaufbahn extreme Verwerfungen auf. Der Olympische Sportbund stufe die Sanierung als prioritär ein, sie sei wichtig für das Training der Sportler aus den Bundesstützpunkten Leichtathletik und Fünfkampf. Bund und Land bezuschussen die Arbeiten mit rund 790 000 Euro, so die Stadt.

Bereits vor zwei Monaten hatten die Stadtverordneten rund 215 000 Euro ungeplante Mehrkosten für den Betrieb des Sportareals genehmigt – etwa wegen Tarifsteigerungen. Zugleich hatte es Kritik an der Geschäftsführung der verantwortlichen Pro-Potsdam-Tochter Luftschiffhafen GmbH gegeben. Schon vor zwei Jahren mussten die Stadtverordneten knapp 300 000 Euro Extrakosten bewilligen.HK

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