Sport: Ungeschlagen in die Winterpause
Babelsberg 03 spielte beim Ludwigsfelder FC 1:1 und besitzt für die Rückrunde glänzende Perspektiven
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Babelsberg 03 spielte beim Ludwigsfelder FC 1:1 und besitzt für die Rückrunde glänzende Perspektiven Eine reichliche halbe Stunde nach Spielschluss verließ Peter Ränke die Kabine und legte die wenigen Schritte hin zum Mannschaftsbus zurück, um dem Mann am Steuer ein Anliegen nahe zu bringen. Wie sich zeigte, ging es um eine Beiläufigkeit. Der Trainer des SV Babelsberg 03 wirkte gut gelaunt. Und er war am Sonnabend bei Einbruch der Dämmerung wohl auch schon in Erwartung der wohlverdienten Ruhepause, in die er und seine Spieler sich mit einwöchiger Verzögerung verabschiedeten. 1:1 (0:0) endete das nicht unproblematische Nachholspiel beim zuletzt launischen und deshalb unberechenbaren Ludwigsfelder FC. Ränke sprach hinterher im voll besetzten LFC-Casino davon, dass es ihm missfallen habe, dass sich die Seinen im ersten Spieldrittel zu sehr in Selbstgefälligkeit ergingen und viel zu wenig in die Partie investiert hätten. Augenblicke später dann kam die Zeit der versöhnlichen Töne. Als Ränke dann dem Gastgeber den angebrachten Respekt bekundet hatte und seine Analyse mit Wünschen für ein frohes Fest schloss, gab´s Beifall. Wann Peter Ränke dies zuletzt wohl erlebt hat? Kein Zweifel, die Zwischenbilanz des aufstiegswilligen Tabellenzweiten ist über grundsätzliche Kritik erhaben. Allein die Tatsache, dass die Hinrunde ungeschlagen durchgestanden wurde, spricht für sich. Die Truppe hat sich entwickelt, auch und gerade in puncto Charakterfestigkeit. Sechs beziehungsweise sieben Punkte Differenz hat der SVB zur Winterpause im Rodeo um den Staffelsieg zwischen sich und die ebenfalls an der Regionalliga interessierten Konkurrenz aus Berlin (TeBe, SV Yesilyurt, BFC Dynamo) gelegt. Darauf, dass der Verein in der Rückrunde nicht wieder wie in der Vorsaison aus dem Sattel kippt, wird Ränke peinlich genau achten. In Ludwigsfelde waren es zwei personelle Wechsel, mit denen die Babelsberger nach schwacher Vorpausenleistung Struktur in ihr Spiel brachten. Für Hendryk Lau und Steffen Lauser kamen Enrico Röver und Yuzuru Okuyama. Okuyama, von Ludwigsfeldes Steffen Grunert als Gegenspieler kaum einmal richtig zu stellen, hatte einen glänzenden Tag erwischt. Vor 898 Zuschauern im Waldstadion (rund 600 aus Potsdam) zeigte das Laufwunder auch bemerkenswerte fußballerische Klasse. Passgerecht seine Flanke auf Röver, der zur Führung einköpfte (61.). Der SVB hatte in dieser Phase die Partie im Griff und musste dennoch durch einen Lapsus des zuletzt so sicheren Torhüters Markus Jurzik den Ausgleich hinnehmen. Dem schon zuvor in einigen Szenen nervös wirkenden 24-Jährigen rutschte ein von Steffen Grunert abgesandter Freistoß-Aufsetzer durch (72.). Später hätten Karim Benyamina (82.) und auf der Gegenseite der frühere Babelsberger Andreas Fricke (87.) die auf gutem Oberliga-Niveau stehende Partie für ihr jeweiliges Team entscheiden können. Dass es dazu nicht kam, hatte nach Meinung fast aller viel mit Gerechtigkeit zu tun. Dem Favoriten mangelte es vorgestern gegen die ehrgeizigen Ludwigsfelder schon ein wenig an Frische und Spannkraft. Keine Frage, die nach dem Abpfiff einsetzende Weihnachtspause kommt dem SVB wie gerufen. Babelsberg 03: Jurzik; Benthin; Bengs, Warnick; Lauser (46. Okuyama), Schwanke, Moritz, Greve, Kindt; Benyamina, Lau (46. Röver). Thomas Gantz
Thomas Gantz
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