
© Olaf Möldner
Sport: Ungeschlagener Spitzenreiter
UJKC-Judoka bezwangen Hertha Walheim und sind weiter auf Meisterschaftskurs
Stand:
„Was ist denn mit denen passiert?“ Einige fragende Gesichter unter den Fans des UJKC Potsdam gab es am Samstag im Publikum. Da präsentierten sich Robert Kopiske und Mario Schendel mit kahlem Schädel – so, als ob Potsdams Bundesliga-Judoka die Meisterschaft schon für sich entschieden hätten. „Das war eine ganz spontane Idee von mir“, klärte Kopiske jedoch auf. „Bis jetzt war das so ein verrücktes Jahr mit einer solch tollen Mannschaft – da kann man ruhig auch mal was Verrücktes tun.“
Das taten die Männer um Trainer Axel Kirchner dann auch auf der Matte und bezwangen in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee den TSV Hertha Walheim ganz klar mit 9:3, nach Unterpunkten 87:25. Damit gehen die Potsdamer als ungeschlagener Spitzenreiter der 1. Bundesliga nun in die mehr als dreimonatige Sommerpause und können auf eine äußerst erfolgreiche Hinrunde zurückblicken.
Im letzten Saisonkampf derselben zeigte Robert Kopiske in der Gewichtsklasse bis 60 kg gleich zum Auftakt, wer Herr auf der Matte ist, und bezwang Tobias Teucke nach mehreren spektakulären Würfen mit der vollen Punktzahl – Ippon. Allein Norman Helm (bis 73 kg) gelang gegen Nico Müller, seinen einstigen Mitstreiter aus vergangenen Zeiten in Frankfurt/Oder, ein Unentschieden – ebenso wie Faruch Bulekulov (bis 81 kg) gegen Robert Westerkamp.
Die übrigen Kämpfer im Potsdamer Aufgebot, das sich zum Kampfantritt mit einem beeindruckenden 20-köpfigen Kader den zehn gegnerischen Kämpfern gegenüberstellte, gestalteten die Hinrunde siegreich. Sowohl Philipp Hollmann (bis 100 kg), Niklas von Freeden (bis 66 kg), Yuri Rybak (+100 kg) und Andrej Kazusionak gingen jeweils als Sieger von der Matte und sorgten mit ihren Erfolgen für einen beruhigenden 5:0-Vorsprung.
Dieser sollte in Runde zwei noch ausgebaut werden: Abermals war es Leichtgewicht Robert Kopiske, der mit Tobias Teucke kurzen Prozess machte: Diesmal erklang bereits nach nur einer Minute die Ippon-Melodie. Mit einer Kontertechnik setzte sich diesmal auch Bulekulov durch, während der eingewechselte Tino Reeger in der Gewichtsklasse bis 100 kg die erste Potsdamer Niederlage des nachmittags hinnehmen musste. Der für von Freeden neu in den Kampf gekommene Philipp Pohl machte die Sache jedoch wieder wett und bezwang Christopher Hansen mit einer sehenswerten Fußtechnik. Nach dem Sieg Kazusionaks nach nur sieben Sekunden fielen die beiden Niederlagen von Schwergewicht Levent Weiß und Norman Helm nicht mehr ins Gewicht.
„Letztlich war das eine ganz sichere Sache“, so Mannschaftsleiter Silvio Paul, der sich vor allem auch über den Sieg Philipp Hollmanns freute. „Er war jetzt länger in Lübeck und konnte nicht mit der Mannschaft trainieren.“
Trotz des Sieges war Kopiske mit seinem ersten Kampf nicht völlig zufrieden. „Ich hatte kurz zuvor noch in Österreich in der Liga gekämpft und war noch ein wenig müde“, erklärte der Potsdamer, der sich nun auf den Weltcup in Rumänien vorbereitet. „Erst danach ist Ruhe, und die haben wir uns verdient.“
Der JC 90 Frankfurt/Oder gewann ebenfalls daheim mit 10:3 gegen den 1. JC Mönchengladbach und verdrängte damit Witten-Annen vom zweiten Tabellenplatz. Am 5. Kampftag am 10. September starten Potsdam und Frankfurt jeweils auswärts in den Endspurt der Bundesliga-Vorrunde. Der Spitzenreiter muss nach Bottrop, Frankfurt nach Walheim.
Henner Mallwitz
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