ATLAS: Ungesund
Freiwillige Qualitätssiegel statt gesetzlicher Vorgaben. Das Brandenburger Verbraucherschutzministerium wählt bei der Neugestaltung der Regeln für Schulessen den Weg des geringsten Wiederstandes.
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Freiwillige Qualitätssiegel statt gesetzlicher Vorgaben. Das Brandenburger Verbraucherschutzministerium wählt bei der Neugestaltung der Regeln für Schulessen den Weg des geringsten Wiederstandes. Statt wie in Berlin gesetzlich Zusatzstoffe zu verbieten, was das Schulessen dort einen Euro teurer macht, hofft man auf die Einsicht in den Großküchen. Erklärt wird das damit, dass ein Gesetz eher auf Widerstände stoßen würde. Nun muss jede Kommune entscheiden, ob ihre Lieferanten für Ausschreibungen ein Qualitätssiegel haben müssen. Und Eltern müssen genau in die Verträge schauen, ob Standards eingehalten werden, statt sich auf Landesgesetze verlassen zu können. Zudem bekommen Geschwister, die in verschiedenen Kommunen zur Schule gehen, womöglich jeden Tag Essen in unterschiedlicher Qualität vorgesetzt. Dabei haben sich in vielen Kommunen Initiativen gegründet, die sich für ein gesünderes Schulessen einsetzen und zeigen, dass Eltern auch bereit sind, für gutes Essen mehr zu bezahlen. In einigen Gemeinden setzt man auch wieder auf kleinere Küchen, die lokale Produkte frisch kochen. Durch ein Gesetz für gutes Essen könnte diese Entwicklung weitere Kraft erhalten.
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