
© Gerhard Pohl
Sport: Ungünstiger Zeitpunkt
Zum Saisonauftakt treten die Ringer des RC Germania Potsdam heute geschwächt bei Luftfahrt Berlin II an
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Ihren Saisonstart hatten sich die Ringer des RC Germania Potsdam wahrlich anders vorgestellt. Es ist kein Problem, dass das Team um Trainer Hans-Joachim Schmiege bei der Bundesliga-Reserve des SV Luftfahrt Berlin antreten muss. Aber der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig. Die Berliner hatten einen Antrag auf Vorverlegung gestellt, dem stattgegeben wurde. Ein Einspruch der Potsdamer hingegen wurde abgeschmettert. Und so ringen die Germanen am heutigen Samstag ab 19 Uhr bei Luftfahrt II und treten die Reise in die Hauptstadt arg geschwächt an.
Die restlichen Mannschaften der Regionalliga Mitteldeutschland beginnen erst eine Woche später mit der Saison. „Die haben so einen entscheidenden Vorteil“, sagt der Sportliche Leiter des Vereins, Reiner Leffler. „Zudem müssen wir fast die Hälfte unserer Athleten ersetzen.“
Wie etwa Oliver Diller. Der Freistilspezialist, der in der Gewichtsklasse bis 84 Kilogramm auf die Matte geht, stürzte vor Kurzem mit seinem Rennrad, als ein Motorradfahrer ihm die Vorfahrt nahm. Seitdem ist er in ärztlicher Behandlung und wird am Samstag definitiv nicht ringen können.
Auch Fabian Albrecht ist nach wie vor noch nicht einsatzfähig. Der Freistiler hatte sich im Training einen Kreuzbandriss zugezogen und wird am Dienstag kommender Woche operiert. Dirk Methfessel, ein Germania-Urgestein, will seine Mannschaft in der kommenden Saison zumindest in einigen ausgewählten Kämpfen unterstützen. Ausgerechnet zum schwierigen Saisonauftakt muss der 66-Kilo-Mann, der in beiden Ringarten antreten kann, seinen Dienst bei der Polizei in Berlin verrichten. Heiko Gensicke und Johannes müssen wegen ihrer Operaionen noch pausieren und zudem müssen Schmiege & Co. auch auf Saivash Haizaveh verzichten. Der Iraner ist erst mit dieser Saison zum RC Germania gestoßen, wird im Freistil in der Klasse bis 66 Kilogramm eingesetzt und erhält jedoch erst am Montag seine Freigabe vom Verband. In den Klassen bis 96 und 130 Kilogramm hat Germania mit Aslan Mahmudov ein heißes Eisen im Feuer. Sein Können wird der Freistiler, der die Sportschule in Luckenwalde besucht, an diesem Wochenende jedoch bei den Kadetten-Weltmeisterschaften in Baku (Aserbaidschan) in der 90-Kilo-Klasse unter Beweis stellen.
„Damit sind unsere Chancen auf einen Sieg natürlich hin“, schätzt Leffler realistisch ein. „Vielleicht gelingt uns der eine oder andere Einzelsieg. Aber einen Mannschaftserfolg wird es definitiv nicht geben.“ Dennoch wollen die Potsdamer alle zehn Klassen besetzen – wenn auch nur mit einer Rumpftruppe. So wird Sandro Mehler, der eigentlich im Freistil der 74-Kilo-Klasse zu Hause ist, in die 84er-Klasse aufrücken. Jonas Golde aus dem eigenen Jugendbereich wird sein Glück im Freistil in der Klasse bis 55 Kilo versuchen.
Mit Ende der vergangenen Saison in der Regionalliga Mitteldeutschland verließen vier Athleten den Verein, fünf Neuzugänge konnte Germania hingegen für sich gewinnen. Am Samstag, dem 25. August, wird der RC Germania Potsdam seinen ersten Heimkampf der neuen Saison austragen. Gegner ist dann der RV Thalheim. Gekämpft wird wie gewohnt ab 19.30 Uhr in der Sporthalle der Grundschule „Am Priesterweg“ in der Oskar- Meßter-Straße in Potsdam-Drewitz. Das Wiegen findet 45 Minuten vor Kampfbeginn statt.
Henner Mallwitz
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