Landeshauptstadt: Ungutes Gefühl
ATLAS Von Sabine Schicketanz Die geplante Potsdamer Krankenhaus-Fusion bleibt ein undurchsichtiges Vorhaben. Natürlich gibt es genügend Argumente, die dafür sprechen – sie haben vor allem mit den Finanzen zu tun.
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ATLAS Von Sabine Schicketanz Die geplante Potsdamer Krankenhaus-Fusion bleibt ein undurchsichtiges Vorhaben. Natürlich gibt es genügend Argumente, die dafür sprechen – sie haben vor allem mit den Finanzen zu tun. Die Unterstützung des Landes wird abnehmen, die Lage der Krankenhäuser mit der Gesundheitsreform nicht leichter. Von daher macht es Sinn, alle Mittel auf einen Standort zu konzentrieren. Das ungute Gefühl aber bleibt. Warum wurde der Fusionsplan so hektisch angegangen? Warum werden dem St. Josefs-Krankenhaus, dem deutlich kleineren Fusionspartner, freimütig Zugeständnisse gemacht, die nach offizieller Aussage nur dafür sorgen sollen, dass sich die St. Joseferaner nicht durch das Klinikum „vereinnahmt“ (Jakobs) fühlen? Wenn man tatsächlich sicher gehen will, dass Potsdam nicht irgendwann nur noch ein katholisches Krankenhaus hat, warum wird dann im Gesellschaftervertrag nicht auf das Vorkaufsrecht für den St. Josefs-Träger verzichtet – auch wenn eine solche Klausel noch so üblich sein mag? Stattdessen könnte man beispielsweise festlegen, dass bei einem Verkauf des Klinikums eine Ausschreibung erfolgen muss. Fest steht eines: Hätten die Klinikumsmitarbeiter von Anfang an das Gefühl gehabt, dass mit offenen Karten gespielt wird, wäre eine so zugespitzte Situation wohl vermieden worden. Jetzt aber wird das Gefühl, die Fusionsplaner hätten etwas zu verbergen, erst einmal bleiben.
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