Homepage: Uni ehrt Philippe Contamine

Die Philosophische Fakultät der Universität Potsdam hat dem französischen Mediävisten Philippe Contamine die Ehrendoktorwürde verliehen. Die Auszeichnung erhielt der Historiker im Rahmen der Feierlichkeiten zum diesjährigen Tag der Fakultät am 14. Juli. Der 78-jährige Historiker Contamine wurde für sein herausragendes wissenschaftliches Lebenswerk auf den Gebieten der mittelalterlichen Militär-, Adels- und Staatsgeschichte geehrt.

Einen „Historiker des Adels, der Fürstenwelt, der Diplomatie, der Politik, der Mythen des französischen Spätmittelalters“ nannte Prof. Werner Paravicini in seiner Laudatio Philippe Contamine. Nach dem Studium der Geschichte lehrte Contamine von 1965 bis 1973 an der Universität von Nancy, später in Paris-Nanterre, ehe er 1989 an die Sorbonne in Paris berufen wurde. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde der Hochschullehrer durch sein Werk über den „Krieg im Mittelalter“ von 1980, aber auch durch seine Studien zur Staats- und Adelsgeschichte im mittelalterlichen Frankreich. Bekannt wurde Contamine auch für seine Disziplin. So habe er nie eine Unterrichtsstunde ausfallen lassen, erzählte sein Laudator Paravicini.

Bereits im Jahr 1973 hatte Philippe Contamine den „Grand Prix Gobert“ erhalten, die höchste französische Auszeichnung für Historiker. 1990 wurde er in das „Institut de France“ gewählt und 2002 verlieh die Bundesregierung ihm das Bundesverdienstkreuz I. Klasse. Die nun erhaltene Doktorwürde der Philosophischen Fakultät ehre, so Paravicini, nicht nur den Gelehrten Contamine, der stets „Militärgeschichte als Gesellschaftsgeschichte“ zu fassen verstand, sondern schmücke auch insgesamt die Universität Potsdam. PNN