Landeshauptstadt: Uni muss Projekte abhaken
Bau einer neuen Sporthalle kostet bis zu drei Millionen Euro – andere Projekte problematisch
Stand:
Stadt und Hochschulsport erhalten eine neue Sporthalle – dafür muss die Universität Potsdam allerdings andere geplante Projekte aus ihren Planungen streichen. Bis zu drei Millionen Euro soll der Neubau an der Sandscholle in Babelsberg kosten, ein entsprechender Förderantrag soll nun beim Wissenschaftsministerium eingereicht werden. Insgesamt stehen etwa 14 Millionen Euro für die Uni aus dem Konjunturpaket II bereit. Für die Sanierung der ersten beiden Gebäude in Golm seien nun die Bauanträge gestellt worden, sagte Regine Weiden auf Anfrage. Die zuständige Abteilungsleiterin im Wissenschaftsministerium erklärte weiter, die Förderung des Sporthallenneubaus an der Sandscholle in Babelsberg sei mit Konjunkturmitteln möglich. Die üblichen Mittel für den Hochschulbau hätten nicht dafür verwendet werden dürfen. Schon 2006 habe es einen Antrag für den Bau gegeben.
Andere geplante Bauprojekte müssen allerdings gestrichen werden. So ist die geplante Sanierung des Gebäudes in der Gutenbergstraße unter den derzeitigen Bedingungen nicht möglich. Denn das Geld könne nicht in Gebäude investiert werden, die nicht der Universität gehören. Auch bei anderen Projekten gebe es laut Regine Weiden Probleme, die Wirtschaftlichkeit darzustellen. Die Potsdamer Uni würde gerne die für die Sportlehrerausbildung nötige Sporthalle in Golm sanieren sowie den Golmer Plattenbau, in dem einst die Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit, die Juristische Hochschule, untergebracht war. Ob dies aus den Konjunkturmitteln möglich ist, blieb gestern offen.
Seitens der Universität hieß es zuvor gegenüber den PNN, es sei verwunderlich, warum der Bau einer Sporthalle möglich ist, andere dringende Projekte aber abgelehnt werden. Zumal die Sporthalle nicht für die Lehre, sondern für den Hochschulsport und die Landeshauptstadt bestimmt sind. Rico Janke, Leiter des Präsidialamtes der Universität, erklärte dazu, „der Bau der Sporthalle ist zu begrüßen“. Allerdings müsse das Geld an anderer Stelle eingespart werden. Denn der Bau einer Sporthalle war von der Uni bislang nicht geplant worden. Nun würde mit Kosten zwischen 2,5 und drei Millionen Euro rechnen. Moritz Hintze, Kursleiter von Hochschulsportgruppen, begrüßte gestern die Entscheidung der Uni, die Mittel beantragen zu wollen. Er hatte sich für den Erhalt der Halle sowie für einen Neubau stark gemacht. Mehr als 1500 Unterschriften gegen die ersatzlose Schließung der Halle am Babelsberger Park sind von ihm und anderen Kursleitern gesammelt worden.
Für die kommenden zwei Jahre wird es dennoch einen Engpass beim Hochschulsport geben. Denn die Halle im Babelsberger Park soll abgerissen werden. Für Anita Tack von den Linken gibt es daher noch offene Fragen. Das Thema soll bereits Ende August im Bauauschuss besprochen werden. Jan Brunzlow
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: