Landeshauptstadt: Universitäre „Sprachpanschung“ und IHK-Sprachgebrauch
Zu: „Kein ’Herr Präsidentin’. Die Einführung des generischen Femininums an der Universität Potsdam provoziert Reaktionen“, 4.
Stand:
Zu: „Kein ’Herr Präsidentin’. Die Einführung des generischen Femininums an der Universität Potsdam provoziert Reaktionen“, 4.7.
Aber, aber! Warum den Kampf um Gleichberechtigung der Geschlechter lächerlich machen? Und wenn, warum so ungeschickt durch Wortverlängerung, so halbherzig?
Da gibt es doch noch andere Mittel und Wege. Etwa die Abschaffung des männlichen Artikels („der“). Also: „die Professor“, „die Mann“, „die Baum“, „die Bahnhof“ und so weiter.
Natürlich lachen von allen Dächern die Spatzen. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und am deutschen Wesen sollte ja schon einmal die Welt genesen. Natürlich könnten die Universitäten Leipzig und Potsdam auch die Beschränkung der deutschen Sprache auf das sächliche „Das“ anordnen (so sprechen die Engländer ja sowieso), also „das Professor“, „das Mann“, „das Frau“ und so weiter.
Ach, welche Vielfalt schöner Möglichkeiten! Etwas provinziell dagegen der universitäre Ansatz. Auch hat das Bemühen einiger Zwerge um ideologische Sprachpanschung wohl eine eher geringe Halbwertzeit. Sagen wir: zwei Jahre. Und in vier Jahren ist alles vorbei.
Dr. E.M. v. Livonius, Geltow
Zu: „Kein ’Herr Präsidentin’, 4.7.
Trotz alledem, es bleibt dabei: Frauen sind die besseren Autofahrer.
Wolfgang Rackebrandt, Potsdam
Zu: „1100 offene Lehrstellen“, 8.7.
Der Sprachgebrauch in diesem Artikel lässt die Annahme zu, dass ausschließlich männliche Bewerber eine Chance auf dem Lehrstellenmarkt haben sollen. Die Angebote der IHK-Lehrstellenbörse beziehen sich auf Hotelfachmänner, Köche, Industriekaufmänner, Restaurantfachmänner. Nicht eine einzige weibliche Formulierung, nicht ein einziges Angebot für weibliche Azubis. Wie rückständig ist hier wer: die PNN? Oder schiebt diese die Rückständigkeit auf die IHK? Der oder die Schreiber/in sollte sich sinnvollerweise an den neuen Duden halten oder die Universitäten im Lande oder einfach daran, was bereits seit Jahren im deutschen Sprachgebrauch Selbstverständlichkeit ist (oder sein sollte): beide Geschlechter eindeutig zu benennen. Zur Orientierung hilft vielleicht der Hinweis, dass eine nur männliche oder nur weibliche Stellenausschreibung nicht zulässig ist, weil das jeweils andere Geschlecht dadurch benachteiligt würde. Siehe Grundgesetz.
Mechtild Buschmann, Potsdam
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