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ATLAS: Unredlich

Auch, wenn sich die Pro Potsdam und das städtische Baudezernat eiligst im Schulterschluss üben – der Schaden ist angerichtet. In einem Artikel in ihrer Mieterzeitschrift gaukelt die Pro Potsdam den Mietern des Plattenbaus am Staudenhof vor, sie könnten dort de facto bis zum St.

Von Peer Straube

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Auch, wenn sich die Pro Potsdam und das städtische Baudezernat eiligst im Schulterschluss üben – der Schaden ist angerichtet. In einem Artikel in ihrer Mieterzeitschrift gaukelt die Pro Potsdam den Mietern des Plattenbaus am Staudenhof vor, sie könnten dort de facto bis zum St.-Nimmerleinstag wohnen bleiben. Das ist schlicht unredlich. Unzählige Beschlüsse haben die Stadtverordneten getroffen, die den Abriss des städtebaulichen Ärgernisses zwischen Nikolaikirche und Platz der Einheit manifestieren. Ebenso klar ist, dass das Haus nicht auf Vorrat geschleift wird, sondern frühestens in fünf, sechs Jahren, womöglich noch später. Es wäre die Aufgabe der Pro Potsdam gewesen, den Lesern der Mieterzeitschrift, vor allem den Betroffenen, all das zu erklären. Stattdessen schließt der Bericht mit einer  „beruhigenden Nachricht“: Die Pro Potsdam plane nicht den Abriss der Wohnanlage. Formal ist das sicher richtig. Den Abriss plant die Stadtverwaltung im Auftrag der Stadtpolitik – beide tun das mit dem Recht, das sie als 100-prozentiger Gesellschafter der Pro Potsdam haben. Dass sich Pro Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius nun damit herausredet, man habe den Mietern die „Sorge nehmen wollen“, wirkt da wie ein Hohn. Denn die Verunsicherung dürfte jetzt noch größer sein.

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