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Landeshauptstadt: UnscheinBar vor Wiedereröffnung

Ermittlungen nach Brand noch nicht abgeschlossen / Spendensammlung

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Das war ein Schreck in der Morgenstunde. Gegen 7 Uhr wurden am 22. September die Bewohner des Hauses Friedrich-Ebert-Straße 118 durch die Feuerwehr geweckt, die einen Brand in der UnscheinBar löschen musste. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen, ob es sich dabei um Brandstiftung oder einen technischen Schaden handelte, noch nicht abgeschlossen. Als wahrscheinlich gilt jedoch ein Defekt an einem Gefrierwürfel in der Bar, der zu einem Schwelbrand und schließlich zu lichterloh aufschießenden Flammen führte. Dabei verrußte die Inneneinrichtung nicht nur völlig, sondern es gingen auch Schaufenster und die hintere Fensterscheibe zu Bruch. Auch eine Ausstellung der Künstlerin Karola Rückholz, die zur Zeit des Brandes ihre Exponate „Puppen in Schaukästen“ zeigte, ist erheblich beschädigt worden. Barbetreiber Enrico Frick spricht insgesamt sogar von einem Totalschaden.

Frick, der Kunst und Katzen liebt und in seiner Bar immer wieder durch interessante Ausstellungen auf bildende Künstler aufmerksam machte, wird jedoch nicht aufgeben. Als nach dem Brand eine japanische Glückskatze immer noch winkend Heil und Segen verkündete, nahm er das als gutes Omen.

Mit Freunden und Familie ist er jetzt dabei, den Barraum zu malern und ihm wieder das gewohnte Outfit zu geben. Danach müssen ein großer Teil der technischen Ausrüstung und der Einrichtung ersetzt werden. Wie bei GayBrandenburg.de nachzulesen ist, haben einige Potsdamer Gastronomen spontan mit Spendensammlungen begonnen.

Enrico Frick übernahm die UnscheinBar im Juli 2000. Sie hatte zuvor als Radio 1-Café fungiert, sich aber nicht gerade durch großen Besucheransturm ausgezeichnet. Seine Sporen als Gastronom verdiente sich Frick, der zu DDR-Zeiten den Beruf eines Landschaftsgärtners erlernte, im Café Fritz des Lindenparks. Dort war er 1993 ins neue Berufsfeld eingestiegen. Vor allem durch seine Persönlichkeit, die ungezwungene Atmosphäre, aber auch durch die gekonnt gemixten Drinks entwickelte sich die UnscheinBar zur überaus beliebten Szenekneipe. Frick will sie in dem historischen Haus, das 1769 durch Karl von Gontard erbaut wurde, zum Ende des Monats wiedereröffnen. dif

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