Ein Jahr dauert das Verfahren etwa, bis das staatliche Schulamt die wichtigste Position einer Schule neu besetzt hat: Den Schulleiterposten. Ausschreibung, Auswahlverfahren und Vorstellung der Kandidaten in der Schulkonferenz lassen das Verfahren zu einem Marathon für Bewerber und Schulen werden. Derzeit befinden sich in Potsdam das Humboldt- und Leibniz-Gymnasium auf der Zielgeraden des Verfahrens. Nach monatelangem Stillstand. Aber immerhin, sie haben die Wahl und können sich den besten der Bewerber aussuchen. Ein Vorteil? Zumindest eine Chance, die jede Schule haben sollte, aber nicht jede bekommt. Dafür sind Schulschließungen im Land verantwortlich und das Recht eines Schulleiters, wieder eine Schulleiterstelle zu bekommen. Verwunderlich ist allerdings, dass die Potsdamer Gymnasien wählen dürfen, aber die Fontane-Oberschule nicht. Vier Schulleiterwechsel hat es dort in den letzten Jahren gegeben, sie gilt als Schule mit schwierigem Schülerklientel. Nach nur einem Jahr geht auch der anerkannte Schulleiter nun in Rente – jetzt soll das Kollegium eine neue Chefin vorgesetzt bekommen. Die offen geäußerte Kritik der Lehrer mag ungerecht wirken. Ungerceht und unsensibel ist aber auch die Tatsache, dass Gymnasien wählen dürfen, eine Oberschule nicht.
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