Sport: „Unser glorreichstes Jahr“
Potsdams Kanuten beendeten die Deutschen Meisterschaften auf dem Beetzsee mit 24 Goldmedaillen
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Sie paddelten schnell und erfolgreich und konnten am Ende eine tolle Bilanz vorweisen. 24 Gold-, 14 Silber- und 10 Bronzemedaillen erkämpften die Rennkanuten des KC Potsdam im OSC am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Brandenburger Beetzsee. „Das war mehr als erwartet, obwohl wir mehrere krankheitsbedingte Ausfälle hatten“, jubelte anschließend Ralph Welke, Leiter des Kanu- Bundesstützpunktes Potsdam und Rennsportwart des KCP. „Nach den Erfolgen bei den Junioren-EM, den U23-EM und den Olympischen Spielen war das nochmal ein Superergebnis, an dem alle Trainingsgruppen beteiligt waren. Das war unser glorreichstes Jahr!“
Auf dem Beetzsee trumpfte eine Woche nach seinem Olympiasieg auf dem Dorney Lake beispielsweise noch einmal Canadier-Spezialist Sebastian Brendel auf, der den Schwung aus London für Siege auf fünf Strecken mitgebracht hatte. Er gewann jeweils über 500 Meter im C1, mit dem frischgebackenen Olympiasieger Kurt Kuschela im Zweiercanadier sowie mit Kuschela, Olympiasieger Peter Kretschmer, Stefan Kiraj, Jan Vandrey, Felix Lademann, Maximilian Müller, Jonas Markowski und Steuermann Sven Wäsch- ke im C8, dazu mit Kretzschmer, Kiraj und Vandrej im C4 über 200 und über 1000 Meter. „Am meisten habe ich mich über meinen Einer-Sieg gefreut, weil ich da auch noch mal eine sehr schnelle Zeit schaffte“, so Brendel. „Und über unseren 1000-Meter-Vierer, der trotz der Ausfälle von Kurt Kuschela und Ronald Verch am Sonnabend der Konkurrenz davonfuhr.“ Dass es nur im 500-Meter-Einer und -Zweier offizielle Meistertitel gab, weil in den anderen Rennen nicht die für Meisterschaften vorgeschriebenen fünf Boote aus mindestens drei Vereinen am Start waren, störte den 24-Jährigen wenig. „Das ist egal – Hauptsache gewonnen“, meinte Brendel, der diese Woche daheim mit Freundin Romy und Tochter Hanna Urlaub macht, ehe er am Sonntagabend nach dem traditionellen Potsdamer Kanalsprint gleich wieder zur Bundespolizei-Ausbildung nach Kienbaum muss. „Duale Ausbildung heißt halt auch duale Belastung“, sagte er dazu.
Während in der Leistungsklasse der Damen durch die Erkrankung der Olympiasiegerin Franziska Weber keine Potsdamer Medaillenfahrten möglich waren, gab es in der Herren-Leistungsklasse auch für die Kajakspezialisten des KCP Edelmetall. Ronald Rauhe konnte seinem Titel im K2 gemeinsam mit Tim Wieskötter über 500 Meter eine Silbermedaille hinzufügen, die er gemeinsam mit dem 18-jährigen Felix König im Zweierkajak über 200 Meter erkämpfte. Hier scheint sich für die nächsten Jahre ein neues Kajak-Sprintduo auf Vereinsebene gefunden zu haben. „Für mich war das schon eine große Sache, mit einem so international erfolgreichen Partner wie Ronny zusammen in einem Boot zu sitzen. Ich würde das gern weiter machen“, gestand König. Auch der 30-jährige Ronald Rauhe, der seine Karriere durchaus noch fortsetzen wird, hat sich mit diesem Gedanken angefreundet.
Felix König räumte am Wochenende auch bei den Junioren kräftig ab. Er kam hier im K1 über 200 Meter durch einen Fehlstart um seine Titelchance, gewann aber Gold im K2 mit Marius Radow über 500 und mit Finn Eidam über 5000 Meter sowie im K4 mit Marius und dessen Bruder Tobias Radow sowie Eidam über 200 und über 1000 Meter. Marius Radow siegte außerdem im Einerkajak über 200 und 5000 Meter. Anton Regorius und Marc Dunkel holten sich die Titel im C2 über 500, 1000 und 5000 Meter.
Die 15- und 16-jährigen Jugendlichen steuerten sechs Goldmedaillen zur Potsdamer Bilanz bei. Timon Gödde gewann die C1-Finals über 1000 und 5000 Meter. Alina Stelzer und Sophia Schmidt siegten im Zweierkajak über 5000 Meter sowie gemeinsam mit Sophie Rauch und Antonia Busch im K4 über 500 Meter. Am Sonntag gewannen Busch im K1 und Torben Blume/Eric Lieseke im K2 jeweils über 5000 Meter.
Zugleich verteidigte der KCP erfolgreich den Nationalmannschafts-Cup als erfolgreichstes Jugendteam auf den olympischen Einerstrecken. Und Stelzer und Gödde qualifizierten sich als Dritte beziehungsweise als Zweiter des Cups für die Hope Games Mitte September in Szeged.
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