Sport: „Unser Start und Rhythmus passte“

Viererbob-Weltmeister Kevin Kuske: Bauchmuskelzerrung überstanden, Kufenparty am nächsten Freitag Nach Gold bei Olympia 2002 und bei den WM 2003 wurde der Potsdamer Kevin Kuske gestern in Königssee im Viererbob André Langes (Oberhof) gemeinsam mit Udo Lehmann und René Hoppe erneut Weltmeister. Glückwunsch zur erfolgreichen Titelverteidigung. War die fest eingeplant? Überhaupt nicht. Da die Bahn hier in Königssee Christoph Langens Hausbahn ist und er im Training ganz stark war, war unsere Titelverteidigung vorher keineswegs sicher. Wie geht es Ihnen selbst jetzt gesundheitlich? Es geht schon wieder besser. Ein paar Tabletten und Salbe haben mir geholfen, meine Bauchmuskelzerrung zu überstehen. Sie hatten eine Bauchmuskelzerrung, André Lange eine Fußverletzung, René Hoppe hohes Fieber – eigentlich hatte sich alles gegen Sie verschworen, oder? Eigentlich schon. Aber es ist fast zu jedem Saisonhöhepunkt so, dass wir eigentlich nicht topfit sind. Vielleicht brauchen wir das ja Wie ist zu erklären, dass man trotz solcher Handicaps der Konkurrenz davonfährt? André hat gerade in solchen Situationen einen besonderen Biss bei seinen Fahrten, das motiviert ihn wohl zusätzlich. Dass wir im Zweier so deklassiert wurden, hat ihn sehr geärgert. Außerdem lebt bei uns viel von den Startzeiten, die ja auch klappten. Wir wussten: Wenn wir nicht vornewegstarten, dann stoppt uns der Christoph. Nach dem ersten Tag und zwei Läufen führte Ihr Bob gerademal mit einer Hundertstelsekunde. Wie geht man da den zweiten Tag an? Man muss versuchen, alles richtig zu machen. Und unser Start und Rhythmus passte. Ihr Pilot lobte nach der Goldfahrt: Udo und Kevin haben uns viel Arbeit abgenommen. Was meinte er damit? Wir haben die Kufe allein gemacht, den Bob poliert und auch die anderen Arbeiten ringsherum, damit sich die anderen beiden möglichst schonen konnten. Wie wird nun der Titel gefeiert? Die anderen drei feiern heute noch, ich selbst fahre gleich heim nach Potsdam. Am kommenden Freitag steigt in Oberhof unsere große Kufenparty mit vielen Fans und Sponsoren. Da fahre ich mit meinen Eltern hin. Dann ist auch unser langjähriger Potsdamer Anschieber Carsten Embach dabei, der heute an der Bahn feierlich verabschiedet wurde. Das Interview führte Michael Meyer