Sport: „Unter der Gürtellinie“

Drei gewonnene Punkte sollten ein Grund zum Jubeln sein. Der hielt sich nach dem 2:1 von Fortuna Babelsberg am Sonnabend beim 1. FV Stahl Finow aber in Grenzen. Um 20 Jahre gealtert fühlte sich Fortuna-Coach Jörg Nachtigall. „Was wir heute boten, das ging teilweise unter die Gürtellinie“, so seine derbe Kritik.

Dabei gab es keinen Anlass für eine Nervenschlacht. Bereits mit dem ersten Angriff hätte Thomas Hoffmann (1.) das 1:0 erzielen können. Sein Scheitern hatte zum Glück keine negativen Auswirkungen. Die Gäste stürmten munter weiter, und selbst das unerwartete 1:0 für Stahl durch Marcel Urbanowicz (13.) wurde weggesteckt. Drei Minuten später klappte es, als sich Finows Keeper Enrico Jürgensh bei einer Flanke Jörn Hintzes verschätzte und der am langen Pfosten stehende Robert Koschan zum 1:1 einköpfte.

Wenig später sollte das Spiel eine Wende erfahren. Der Finower Andreas Daher war vom starken Auftritt seines direkten Gegenspielers Hoffmann sichtlich genervt und ließ sich zu mehreren Unbeherrschtheiten hinreißen. Nach der ersten Gelben ließ die nächste Verwarnung nicht lange auf sich warten. Ab der 26. Minute war Stahl also nur zu Zehnt. Für Fortuna hätte das ein Signal sein müssen, richtig loszulegen. Das Gegenteil trat ein.

Über eine Stunde lang bestimmten fortan die Platzbesitzer in Unterzahl das Spiel. Wenigstens stand Fortunas Abwehr noch einigermaßen, ansonsten profitierte man aber auch von den vergebenen Möglichkeiten der Stahl-Elf. Fortuna gelang schließlich mit mehr als Glück und einem Stürmer wie Robert Koschan doch noch der Sieg. Acht Minuten waren noch zu spielen, da kam Koschan im Finower Strafraum in Ballbesitz, und sein Aufsetzer schlug über Jürgens hinweg unter der Querlatte ein.

Fortuna Babelsberg: M. Jenner; Ziemann; Fuhrmann, Doberitz; Hoffmann, Hintze, Hirsch (46. Zimmermann), R. Jenner (83. Geißler); Krause (62. Schulz); Richter, Koschan. Hans Jirschik

Hans Jirschik