ATLAS: Unter uns
Guido Berg freut sich über die neuen Räume für die Suppenküche
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Arme sehen arm aus. Und sie brauchen manchmal eine Dusche. Weil sie zu Hause keine haben. Oder weil sie kein Zuhause haben. Darum bietet die Suppenküche der Volkssolidarität Duschmöglichkeiten an. Die Ärmsten der Armen gehen ab Ende dieses Jahres zum Essen und Duschen aber nicht mehr in die Lindenstraße – sondern auf das Gelände der Stadtverwaltung. Das ist eine große Geste, wenn auch aus Alternativlosigkeit geboren. Dem liegt eine Entscheidung derselben Verwaltung zugrunde, die das Obdachlosenheim und das Asylbewerberheim einst an den Lerchensteig verlegte – weit außerhalb der Stadt – und die dafür starke Kritik einstecken musste. Sie verbannen die sozialen Probleme vor die Tore Potsdams. So lautete der Vorwurf. Nun holt sich diese Verwaltung die Suppenküche – eine Einrichtung der Armenversorgung – sogar in die unmittelbare Nachbarschaft, auf das eigene Gelände. Mehr noch, Wand an Wand wird die Suppenküche mit Verwaltungsmitarbeitern arbeiten. Die Armen bleiben also unter uns. Die Innenstadt bleibt Anlaufpunkt für Bedürftige. Gerade darum hatte die Volkssolidarität immer gerungen, da Bedürftige nicht erst lange Bus- oder Tramfahrten bis zum Mittagstisch unternehmen können. Die gefundene Lösung gefällt.
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