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Landeshauptstadt: Unterricht in Kita-Räumen zugesichert
Raumproblem an der Foerster-Schule für ein Jahr gelöst / Grundschulneubau soll beschleunigt werden
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Bornstedter Feld - Eine Neuplanung sozialer Infrastruktur im Bornstedter Feld fordert Michael Schröder von der Stadt. Der Fraktionschef der CDU und Vorsitzende des Bildungsausschusses der Stadt erklärte gestern gegenüber den PNN, weitere Probleme seien schon jetzt absehbar. Ein Stadtteil für 18 000 Menschen brauche nicht nur Wohnungen und Gewerbe, sondern mehr Schulen, Jugendklubs und medizinische Infrastruktur. Dafür sei ein ausgewogenes städtebauliches Konzept erforderlich, das er bislang vermisse, so Schröder. Auch Schulleiterin Petra Knoblauch wies gestern in einer Mitteilung darauf hin, dass der Neubau der geplanten neuen Grundschule an der Pappelallee unverzüglich erfolgen müsse, weil die Probleme durch den Zuzug weiterer Familien von Jahr zu Jahr verschärft werden.
Das Entwicklungsgebiet nördlich der Innenstadt erlebt seit Jahren einen Bauboom. Vor allem Familien mit Kindern zieht es in die Nähe des Volksparks. Inzwischen ist der Mangel an Schulplätzen in diesem Gebiet so groß, dass ab dem kommenden Jahr Grundschüler in den Räumen einer Kindertagesstätte, die drei Straßen weiter gerade neu gebaut wurde, unterrichtet werden müssen. Die Schule besteht seit zehn Jahren an dieser Stelle, inzwischen lernen 610 Schüler im Gebäude in der Kirschallee – die Kapazität liegt laut Elternvertretern bei 576. Im kommenden Schuljahr werden es nach Planungen der Verwaltung 670 Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse sein – knapp einhundert mehr als die Kapazität zulässt. Vier Klassen soll die Schule jedes Jahr aufnehmen, heißt es im Schulentwicklungsplan. Diese Marke wird im kommenden Jahr in vier von sechs Jahrgängen überschritten.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Eltern und Schulleitung über die Zustände an der Schule beschweren. Zuletzt fehlte es an Hortplätzen, das Problem konnte erst nach Jahren gelöst werden. Seit Dienstagabend hat die Verwaltung mit der Unterbringung von zwei Klassen im Kindergarten auch eine Lösung des Problems der vielen neuen ersten Klassen präsentiert. Allerdings keine handfeste: Nach PNN-Informationen droht neues Ungemach bereits im kommenden Schuljahr. Dann werden vier sechste Klassen die Schule verlassen und nach jetzigen Plänen fünf neue erste Klassen aufgenommen – erneut eine zu viel für die Grundschule. Der Ansatz der Schulverwaltung, das Problem zu lösen und einen weiteren Klassenraum zu bekommen, ist die Verlagerung der Schulbibliothek in den Hort, hieß es gestern. Ob dies pädagogisch sinnvoll ist, wurde gestern jedoch bezweifelt.
Trotz der zumindest für dieses Jahr gefundenen Lösung für die Schüler wollen Eltern und Schüler heute um 16 Uhr im Potsdamer Rathaus demonstrieren. Michael Schröder will sich unterdessen für eine Beschleunigung des Neubaus der Grundschule an der Pappelallee einsetzen. Auch die neue Schulbeigeordnete Iris Jana Magdowski sicherte gestern zu, die geplanten Termine bei der Fertigstellung der neuen Grundschule mit Blick auf die Überlastung der Karl-Foerster-Grundschule noch einmal prüfen zu lassen. Nach bisherigen Plänen soll die Schule im Sommer 2012 fertig sein. Jan Brunzlow
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