Von Henner Mallwitz: Unterschiedlicher Saisonstart
Potsdams Hockey-Teams treten ab morgen in der Hallen-Regionalliga und -Oberliga an
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Das alte Lied wird neu aufgelegt: Auch in der am morgigen Sonntag beginnenden Hallensaison wollen die Hockeyspieler der Potsdamer Sport-Union 04 versuchen, den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen. In der Regionalliga empfangen die von Sven Demuth und Sven Podßuweit betreuten Herren um 13 Uhr den favorisierten ATV Leipzig, und dieses Spiel dürfte auch gleich als Gradmesser betrachtet werden. Beim traditionellen Sanssouci-Pokalturnier am vergangenen Wochenende an gleicher Stätte trafen die Potsdamer bereits auf die Sachsen – da mussten sie sich mit 2:4 geschlagen geben.
„Eine knappe Sache, bei der am Ende auch ein bisschen Glück fehlte“, sagt Demuth rückblickend. Zusammen mit seinem Trainerkollegen erlebte er die im Sommer übernommene Mannschaft erstmals in der Halle und war durchaus angetan. „Das hat Potenzial, da kann man was machen.“ Den Aufstieg nennt er zwar ungern beim Namen, aber insgeheim liebäugelt ein jeder im Team damit. Offiziell steht aber zumindest ein „Platz unter den ersten Dreien“ als Saisonziel.
Die Trainer haben einen 16-köpfigen Kader zur Verfügung, der durch zwei wesentliche Neuzugänge verstärkt wurde. Neu ist dabei auch alt, denn mit Mike Jablowski und Tobias Sachse kamen zwei ehemalige Nullvierer an die Templiner Straße zurück. Jablowski feierte beim Sanssouci-Pokalturnier gleich einen Einstand nach Maß und wurde mit acht Treffern zum Torschützenkönig gekürt. Auch im Liga-Alltag soll das Toreschießen seine Hauptaufgabe bleiben. Anders Tobias Sachse, der mit ihm zuletzt bei Zehlendorf 88 unter Vertrag war – er ist der Mann für die Standardsituationen.
Getrübt wird die Vorfreude auf die beginnende Saison nach wie vor von der prekären Hallensituation in der Stadt. Nur an zwei Tagen können die Männer die Halle an der Heinrich-Mann-Allee nutzen: „Das ist eigentlich zu wenig, um den Aufstieg ins Auge zu fassen“, sagt Demuth. „Aber wir wollen einfach das Beste daraus machen.“
Das wollen auch die von Nadine Richter betreuten Damen. Anders als die Herren spielen sie in der Halle in der Oberliga und starten ebenfalls am Sonntag in die neue Saison. Um 15.30 Uhr empfangen sie den Brandenburger SRK, von dem sie in der abgelaufenen Feldsaison wegen des knappen Kaders noch Spielerinnen ausgeliehen bekamen. Die werden nun bei den Brandenburgerinnen selbst dringend benötigt.
Potsdam als Regionalliga-Absteiger gegen den Aufsteiger aus der Verbandsliga: Da sollten die Karten klar verteilt sein. „Das ist aber keineswegs so“, weiß Thorsten Mügge, Hockey-Chef der PSU. „Unsere personelle Situation ist dermaßen arg, dass wir in dieser Saison allenfalls um den Klassenerhalt spielen können.“ Nur der halbe Kader von acht Spielerinnen könne aufgeboten. In der mit Bundesligareserven bestückten Oberliga ein hartes Stück Arbeit. Aus dem einstigen Regionalligakader konnten nur zwei Spielerinnen gehalten werden. So bleibt nur eines: Während der Saison soll sich die Mannschaft konsolidieren und dann neu angreifen.
Henner Mallwitz
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