Die Planung für die neue Brücke parallel zur Langen Brücke wird weiter vertraulich behandelt. Tauchte vor Monaten bereits die Planung dafür aus dem Nichts auf, basiert die augenscheinlich seriöse Kosten-Nutzen-Analyse, die dem Vorhaben einen positiven Effekt attestiert, auf wenig nachvollziehbaren Daten. Beispiel gefällig? Die Brücke, die im Zuge der Baufeldfreimachung für den neuen Landtag geplant wird, soll mehr als zehn Millionen Euro kosten. Als Traglast sind Straßenbahnen, Busse, Fußgänger und Radfahrer vorgesehen. Dass eine Brücke teurer wird, je stabiler und breiter sie gebaut werden muss, wäre logisch. Müsste sie nur Radfahrer und Fußgänger aushalten, würde sie weniger tragfähig gebaut und die Kosten dafür würden vermutlich ein Zehntel der jetzigen Kalkulation betragen. Dennoch wurden die Baukosten der Brücke lediglich zu 52 Prozent den Bahnen und Bussen zugeschlagen – denn das entspricht der flächenmäßigen Nutzung der Brücke durch Bahnen und Busse. Es wäre nachvollziehbarer und seriöser, die Baukosten entsprechend dem Bauaufwand für die späteren Nutzer aufzuteilen. Doch dann wäre der durch die Untersuchung hergeleitete positive Nutzen für den Neubau einer Straßenbahnbrücke über Teile der Freundschaftsinsel nicht mehr gegeben.
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