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Landeshauptstadt: Unzensierte Kiez-Geschichten

Fotoprojekt soll das Leben der Drewitzer aus Sicht der Einwohner zeigen

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Drewitz - „Zeigen Sie uns Drewitz aus ihrer Perspektive“, so lautet die Idee des Potsdamer Sozialpädagogen Matthias Selbach. Vorerst fünfzig Einweg-Kameras sollen im Rahmen eines Fotoprojektes an Kinder und Erwachsene aus dem Potsdamer Plattenbau-Kiez verteilt werden. „Jeder bekommt die Möglichkeit, sein eigenes Stück Drewitz zu zeigen“, so Selbach.

Als Leiter des Kinderclubs „Junior“ im Stadtteil hat der 34-Jährige täglich mit Kindern zu tun. So entstand der Wunsch, ihren Alltag außerhalb der Einrichtung kennenzulernen, sich in ihre Lebenssituationen einzufühlen. Er wolle begreifen, was den Menschen wichtig ist, sagte Selbach. Damit wolle er dem „Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf“ die Möglichkeit geben, sich selber von innen heraus darzustellen. Ob Abendessen oder Familienausflug – im privaten Rahmen entstehen Bilder, die einen authentischen Einblick in die Lebenswelten der Drewitzer gewähren.

Ursprünglich nur für Kinder gedacht, nahm das Projekt im Laufe der Planung größere Dimensionen an. Nun soll jeder mitmachen dürfen. Mit der Verteilung der ersten fünf Kameras ist gestern der Startschuss für die Aktion gefallen. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt durch das von Bund und Länder gestützte Programm „Soziale Stadt“. Auch das Havel-Nuthe- Center ist Kooperationspartner und will im Rahmen seines 15. Jubiläums im Oktober Raum für die Ausstellung der entstandenen Bilder bieten, die – so hoffen die Initiatoren – sicher nicht nur bei Drewitzern Interesse wecken wird.

„Es werden bestimmt auch unschöne Sachen zu sehen sein“, sagt Matthias Selbach, doch solange die Abgebildeten ihr Einverständnis geben, lautet die Devise „uninszeniert und unzensiert“. Jeder, der nach Herzenslust „sein“ Drewitz fotografieren möchte, erhält die Kameras kostenlos in der Blumenwiese im Havel-Nuthe-Center, im Kinderclub „Junior“ in der Robert-Baberske- Straße und im Projektraum Drewitz in der Konrad-Wolf-Allee. Dort können die Geräte auch wieder zurückgegeben werden. Wer lieber seine eigene Kamera benutzen möchte, kann die Momentaufnahmen auf Speichermedien wie einem Chip oder einer CD einreichen. ca/fe

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