Landeshauptstadt: Urania zieht in Schuke-Werkhallen Dachgeschoss der Gutenbergstraße soll für
260 000 Euro zu Planetarium umgebaut werden
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260 000 Euro zu Planetarium umgebaut werden Innenstadt - Die Potsdamer Urania zieht um. Neuer Sitz sind die ehemaligen Werkhallen der Schuke Orgelbau im Hinterhof der Gutenbergstraße 71/72. Dies sagte gestern Urania-Geschäftsführerin Karin Flegel den PNN. „Es gibt nichts Besseres“, so Flegel. Die Lage sei zentral, zudem habe die Urania dort mit einem großen Saal, dessen Foyer, einem Seminarraum und dem Büro mehr Platz als zuvor. Der Eigentümer des Baus, der Evangelisch-Kirchliche-Hilfsverein (EKH), habe nach dem Auszug der Orgelbauer umfassend saniert. Dank Fahrstuhl und Rampe hätten dort auch gehbehinderte Menschen einfachen Zugang zu den Räumen. Zum Umzug gezwungen sah sich der Urania-Verein „Wilhelm Foerster“ e.V., nachdem der Eigentümer des bisherigen Urania-Hauses in der Brandenburger Straße 38, die TLG Immobilien, eine Sanierung und Neunutzung angekündigt habe. Danach habe man schnell gewusst, dass die Tage der Urania in diesem Gebäude „gezählt“ seien, so Flegel. „Das hat uns getroffen wie ein Donnerschlag.“ Doch die Situation in der Brandenburger Straße sei ohnehin nicht mehr die beste gewesen: Ohne Fahrstuhl, mit steiler Treppe und sanierungsbedürftigen Toiletten; zudem sei damit zu rechnen, dass die Miete nach der Karstadt-Eröffnung steigen werde. Deshalb habe man sich zum „Schritt nach vorn“ entschlossen und einen neuen Standort gesucht. An diesen soll, so der „größte Wunsch“ der Urania-Chefin Flegel, nun auch das Planetarium aus dem Neuen Garten ziehen. Für dieses suchte die Urania fieberhaft nach einer Lösung, denn die Übergangsbetriebserlaubnis läuft im April aus. Der Brandschutz ist nicht auf aktuellem Stand, zudem musste die im vergangenen Jahr geplante Sanierung auf Eis gelegt werden – obwohl Fördermittel in Höhe von 130 000 Euro schon bereit lagen. Der Grund: Die Geldgeber, Bund und Land, hatten für das Gebäude eine Zweckbindung von 25 Jahren verlangt. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, der das Planetarium-Gebäude gehört, konnte jedoch nur zehn Jahre zusagen, da sie das Haus selbst benötigt. Aufgrund dieser verzwickten Lage habe man zunächst an einen Neubau für das Planetarium gedacht, sagte Flegel. Doch ein Einzug in das Dachgeschoss der Schuke-Werkhallen wäre die ideale Lösung, meint sie. Rund 260 000 Euro soll der Umbau zum Planetarium kosten. Über die Finanzierung sei die Urania, welche die Planetarium-Trägerschaft im Jahr 2001 übernommen hatte, nun mit vielen Partnern im Gespräch. Dabei gibt Flegel zu bedenken, dass die 130 000 Euro am Standort Neuer Garten nur für eine notdürftige Sanierung gereicht hätten. In der Gutenbergstraße könne man dagegen ein komplett neues Planetarium einrichten. Der Eigentümer EKH habe sich zudem sehr über die Urania als Mieter gefreut. Den Verein stelle der neue Standort jedoch auch vor eine „große Herausforderung“, sagte Flegel. Denn mit ihm sei eine „enorme Mehrausgabe“ verbunden. Diese könne die Urania schultern, sie müsse aber mit mehr Angeboten und neuen Ideen die Einnahmen erhöhen.
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