Sport: Urban fordert Klarheit
VfL Potsdam geht als Tabellenführer ins neue Jahr
Stand:
Trotz der 30:34 (11:19)-Niederlage bei den Füchsen Berlin II am Freitag (PNN berichteten) stehen die Handballer des 1. VfL Potsdam als Herbstmeister der Dritten Liga Nord fest. Der Vorsprung auf die nächste aufstiegsberechtige Mannschaft, den HSV Hannover, ist aber auf zwei Punkte geschmolzen.
Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein beim VfL. Kreisläufer Alexander Urban beklagte nach der Partie, dass sich niemand positioniere, ob die Mannschaft als Tabellenerster am Saisonende auch aufsteigen würde. VfL-Präsident Holger Rupprecht hatte vor einer Woche in den PNN von fehlenden 100 000 Euro im Etat gesprochen und davon, dass man sich einen Aufstieg „reiflich überlegen“ müsse. Urban ist davon überzeugt, dass die derzeitigen Probleme gelöst werden. Die Frage aber bleibe, was danach komme. Dass die Mannschaft aufsteigen will, daran ließ Urban keinen Zweifel. Um nur mitzuspielen, dafür sei die Mannschaft zu gut, befand er.
Verunsicherung machte VfL-Trainer Rüdiger Bones mitverantwortlich für die zahlreichen Fehler seiner Schützlinge in der ersten Hälfte, die im überraschend deutlichen 19:11 für die Füche II mündeten. Die Gastgeber hatten eine unglaubliche Anfangs-Viertelstunde gespielt, kaum Fehler gemacht und die vielen der Potsdamer gnadenlos ausgenutzt – Fang- und Abspielfehler, die einer Mannschaft, die frei im Kopf ist, nicht unterliefen, so Bones. Beim 9:4-Vorsprung hatte der VfL bereits vier Konter gefangen und mit einer offensiven Deckung dem beweglichen und spielfreudigen Bundesliga-Nachwuchs auch sonst viel Raum geboten. Dazu kam viel Pech mit unausgewogenen Entscheidungen des Schiedsrichterduos.
Auch wenn die wenigsten an eine Potsdamer Aufholjagd glaubten – die Truppe bewies in Halbzeit zwei große Moral; Auerbach, Mellack und Co. arbeiteten sich Tor um Tor an ein Unentschieden heran. Die Abwehr stand besser, Matthias Frank hielt einige wichtige Bälle, und die Konter saßen meist: Über 21:14 (34.) und 24:19 (42.) stand es neun Minuten vor dem Ende nur noch 26:23 für die Füchse. Dann aber setzten die Berliner wieder zwei Konter und brachten den Vorsprung auch dank der Treffer Ramon Tauabos über die Zeit. Neben Tauabo liefen mit Fabian Wiede, Jan Piske und Oliver Milde drei weitere Ex-Potsdamer bei den Füchsen II auf.
Letztlich fehlten den Potsdamern wohl neben der Kraft am Freitagabend auch die Alternativen. Während acht Feldspieler die ersten 50 Minuten fast komplett allein bestritten, zwang Lars Melzer ein Kapselanriss in der rechten Schulter auf die Bank. Ingmar Höfgen
VfL: Suppanschitz, Frank; Sommer 1, Auerbach 8/3, Mellack 5, Bolduan 4, Schmidt 5, Urban 2, Schugardt 1, Barsties 2, Takev, Jordan 2, Subocz, Huntz.
Ingmar Höfgen
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