HINTERGRUND: Urbanes Guerilla-Gärtnern
Die erste Professur für Urbanen Gartenbau gibt es seit 2003 an der Berliner Humboldt-Universität. Dabei ist urbanes Gärtnern nichts Neues.
Stand:
Die erste Professur für Urbanen Gartenbau gibt es seit 2003 an der Berliner Humboldt-Universität. Dabei ist urbanes Gärtnern nichts Neues. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Städten ausgewiesene Flächen für den Anbau von Obst und Gemüse zur Versorgung der Bevölkerung. In Kriegszeiten spielten solche Flächen eine wichtige Rolle. Die Bevölkerung war aufgerufen, jedes verfügbare Fleckchen zu nutzen. In Potsdam wurde nach dem 2. Weltkrieg auf der Freundschaftsinsel Gemüse angebaut. Mittlerweile ist urbanes Gärtnern weltweit anerkannt als Reserve für störanfällige Versorgungslagen von Städten. Praktiziert wurde es unter anderem in der ehemaligen Sowjetunion und Kuba. In Kalifornien errichteten lateinamerikanische Immigranten Farmen. Dort wurde nicht nur Obst und Gemüse gepflanzt, die Farmen waren auch sozialer Treffpunkt.
Das Guerilla Gardening entwickelte sich als Unterform des Urban Gardenings. Künstler und Umweltaktivisten wollen mit ihren Pflanzaktionen die Stadt verschönern, andererseits auf Probleme moderner Stadtplanung aufmerksam machen und die Straßen für die Bewohner zurückerobern. Gartenguerilleros graben die Straßen um, verteilen Muttererde und sogenannte Samenbomben an ausgewählten Orten, die für Überraschungspflanzungen auf Verkehrsinseln oder in Parks sorgen. Auch auf Grünstreifen zwischen mehrspurigen Fahrbahnen wird gern gegärtnert. Grundsätzlich begrüßt die Stadt Potsdam solche Begrünaktionen, sie sollten aber mit dem Grünflächenamt abgestimmt werden, heißt es.spy
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: