ATLAS: Ursachen offen
ATLAS Jan Brunzlow über soziale Struktur und Auswirkungen Sozialberichte von Städten bergen gewisse Gefahren in sich. Armut wird dargestellt, ohne die Betroffenen zu befragen, wie arm oder krank sie sich fühlen.
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ATLAS Jan Brunzlow über soziale Struktur und Auswirkungen Sozialberichte von Städten bergen gewisse Gefahren in sich. Armut wird dargestellt, ohne die Betroffenen zu befragen, wie arm oder krank sie sich fühlen. Die Grenzen dabei sind nicht zu erfassen und werden lediglich statistisch in Zahlen dargestellt. Der gestern veröffentlichte Sozialbericht Potsdams unter dem Motto „Armut und Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche“ lässt ebenso viele Fragen offen wie er nach dem ersten Lesen beantwortet hat. Zwar werden landes- und bundesweite Tendenzen für Potsdam bestätigt, doch bleiben Hintergründe dafür augenblicklich unbeantwortet. Beispielsweise, warum in Potsdam bei Kindern häufiger Entwicklungsdefizite erkannt werden als anderswo. Und dies, obwohl die Stadt sich in dem Bericht – bezogen auf den Anteil von Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosigkeit – besser aufgestellt sieht als andere vergleichbare Städte in Deutschland. Die größte Frage, die der Bericht aufwirft, ist die Säuglingssterblichkeit: 6,5 Kinder sterben laut Statistik pro 1000 Neugeborenen in Potsdam – das ist Landeshöchstwert und es sind drei mehr als im Bundesdurchschnitt. Dabei gilt die Säuglingssterblichkeit als Indikator zur gesundheitlichen Lage einer Bevölkerung. Eine Erklärung dafür, so steht es im Bericht, sei bislang nicht gefunden worden.
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