Landeshauptstadt: Variante Bad X
Bad-Frage: Bürgerforum Nord legt Idee vor / Streit bei den Linken: Krämer widerspricht Scharfenberg
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Im Werkstattverfahren für ein Schwimmbad in Potsdam hat das Bürgerforum Potsdam-Nord einen zehnten Vorschlag ins Spiel gebracht. Unter dem Namen „Bad X“ offeriert die Initiative den Plan, die Brauhausberg-Halle zu erhalten, aber nicht mehr als Schwimmbad zu nutzen, sondern etwa als Kita, Museum oder Seniorentreff. Damit bekäme das neu entstehende Wohngebiet am Brauhausberg auch die notwendige soziale Infrastruktur vor Ort, argumentiert das Bürgerforum. Am Volkspark könnte dann ein neues Bad entstehen, „das allen Erfordernissen entspricht“, so das Bürgerforum in einer am Freitag verbreiteten Erklärung.
Wie berichtet versuchen sich bei der Badwerkstatt seit Wochen rund 100 Bürger, Verwaltungsmitarbeiter, Experten und Stadtpolitiker über das weitere Verfahren für eine Schwimmbad-Entscheidung zu verständigen – schließlich sollen im März 131 000 Potsdam zur Badplanung in Potsdam befragt werden. Streit gibt es darum, wie viele Bad-Varianten untersucht werden sollen – die Stadt will nur drei, die Bürgerinitiative Pro Brauhausberg hatte zuletzt neun Möglichkeiten vorgelegt. Wegen des Konflikts und der bisher harten Haltung des Rathauses in der Variantenfrage hatte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg das Verfahren bereits für „gescheitert“ erklärt.
Dem widerspricht nun Linke-Kreischef Sascha Krämer. Zwar könne man das Verfahren und dessen Politisierung kritisieren. „Aber man kann und darf das Verfahren nicht vor Beendigung für gescheitert erklären“, sagte Krämer. Eine Bürgerkommune zu leben sei ein hoher Anspruch – dabei würden am Anfang Fehler passieren, „aus denen wir die Chance haben zu lernen“. Allzu viel politisches Gezänk lasse dabei die Motivation der Bürger und ihren Willen zur Beteiligung schwinden, warnte Krämer. Am nächsten Samstag soll das Werkstattverfahren zur Badplanung abgeschlossen werden. HK
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