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Landeshauptstadt: Variobahn: Klagen über die Lautstärke ViP-Chef: Lärmgrenze vertraglich gesichert

Werden ab kommenden Jahr „Donnerwalzen“ auf Potsdams Schienen fahren? Das jedenfalls könnte befürchten, wer die Grazer „Kleine Zeitung“ liest.

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Werden ab kommenden Jahr „Donnerwalzen“ auf Potsdams Schienen fahren? Das jedenfalls könnte befürchten, wer die Grazer „Kleine Zeitung“ liest. Nach Beschwerden Grazer Bürger titelte das Blatt jüngst: „Laute Variobahn: Sie nannten sie Donnerwalze“. In Potsdam wird eine solche Presse aufmerksam verfolgt, da auch Potsdam insgesamt 18 Variobahnen des Herstellers Stadler Rail in Berlin-Pankow bestellt hat. Weitere ungute Nachrichten kommen in diesem Sinne aus München und Nürnberg. In diesen bayrischen Städten mussten Variobahnen aus dem Verkehr gezogen werden, obwohl sie bereits etliche Kilometer im Fahrgastverkehr zurückgelegt hatten, wie das Online-Eisenbahnjournal Zughalt.de berichtet. Der Grund sind Probleme bei der Zulassung der Niederflurbahnen aus Berlin.

Stadler-Sprecherin Katrin Block erklärte gestern den PNN, die Zulassungsprobleme „haben nichts mit dem Fahrzeug noch mit dem Kunden zu tun“. Hinsichtlich der Variobahnen für die genannten Städte erklärte die Sprecherin: „Wir haben das Lastenheft erfüllt.“ Mit anderen Worten: Die Trams halten alle technischen Vorgaben ein. In Bochum etwa habe es mit der Zulassung überhaupt keine Probleme gegeben. Zu den Potsdamer Trams erklärte Katrin Block, der erste Rohbau befinde sich seit zwei Wochen zum Ausbau im Pankower Werk. Im Frühjahr 2011 werde diese Tram an Potsdam ausgeliefert. Katrin Block: „Wir liegen komplett im Produktionsplan.“

Deutlicher äußerte sich der Chef des Potsdamer Verkehrsbetriebes ViP. Wie Martin Weis den PNN gestern sagte, sei für die Tram-Zulassung in Bayern das Eisenbahnbundesamt, Niederlassung München, zuständig. Die Zulassung der Potsdamer Bahnen werde jedoch durch die Niederlassung Berlin erfolgen. Weis zufolge habe sich Potsdam viel Zeit für das Zulassungsverfahren genommen. Nach der Auslieferung im Frühjahr soll die erste Variobahn des ViP ihren „Roll out“ erst zur „Woche der Mobilität“ im September 2011 haben und dann in den turnusmäßigen Fahrgastbetrieb gehen. Die weiteren zehn Variobahnen werden dann schrittweise ausgeliefert und zugelassen. Potsdam hat noch eine Option auf weitere acht Variobahnen.

Hinsichtlich der „Donnerwalzen“-Vorwürfe erklärte der ViP-Chef: „Wir haben einen Vertrag, in dem steht, wie laut die Bahn sein darf.“ Wenn diese Lärmwerte überschritten werden, habe Stadler die Pflicht zur Nachbesserung. Sollte dies dem Unternehmen nicht gelingen, so Weis, habe der Potsdam ViP das Recht, vom Kaufvertrag zurückzutreten. Der ViP-Chef erklärte, er gehe davon aus, das die Potsdamer Variobahnen die vertraglichen Lärmgrenzwerte einhalten werden. Weis: „Sicher ist zudem, das sie leiser sind als die Tatra-Bahnen.“ Guido Berg

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