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Landeshauptstadt: „Vaterland“ geht fremd

PWG 1956 übernimmt Verwaltung der Genossenschaft „Vaterland“ / Kostendämpfung erwartet

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PWG 1956 übernimmt Verwaltung der Genossenschaft „Vaterland“ / Kostendämpfung erwartet Von Günter Schenke Jägervorstadt - Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG 1956) hat die Verwaltung der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft „Vaterland“ übernommen. Die kleine Genossenschaft mit den farbenfrohen Häusern in der Ruinenbergstraße und Am Schragen hat damit einen starken Partner gewählt, der die Buchhaltung, die Vermietung, das Mitgliederwesen und die Instandsetzung besorgt. „Für eine kleine Genossenschaft ist es eigentlich zu teuer, sich selbst zu verwalten“, sagt Sunhild Teutscher vom Vorstand. „Das wird uns am Ende nur Vorteile bringen“, so ihre Erwartung. Noch vor einem Jahr leistete sich die Genossenschaft mit ihren 320 Wohnungen einen eigenen Verwaltungsapparat und einen hauptamtlichen Vorstand. „Wir können uns nicht einen gut bezahltenTop-Manager hinsetzen, die Mittel fehlen uns am Ende für die Instandsetzung“, sagt Jürgen Haupt, ebenfalls Mitglied des dreiköpfigen Vorstandes. Von einer „finanziellen Schieflage“ der Genossenschaft könne jedoch nicht die Rede sein. Die Reaktion der Mitglieder auf die Fremdverwaltung sei „mehr oder weniger positiv“ berichtet Teutscher. Bei manchen war aber auch „der Schreck da“. Die häufigsten Fragen: „Müssen wir wegen der Reparaturen jetzt ins Büro Am Kanal?“ und „Was wird aus unseren Genossenschaftsanteilen?“ Die Anteile bleiben in der Genossenschaft, betont Teutscher; keiner müsse sich deswegen Sorgen machen. Und Wolfram Gay, Vorstand der PWG 1956, stellt klar: „Das Risiko und die Verantwortlichkeit liegen nach wie vor beim Vorstand der GWG Vaterland.“ Was den Mieterkontakt betreffe, sei vieles Gewöhnungssache. Zunächst bleibe die Sprechstunde im „Vaterland“-Büro in der Ruinenbergstraße jeden Montag und Mittwoch bestehen, das Büro Am Kanal 7 sei jederzeit telefonisch erreichbar und der Hausmeister stehe weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung. Ist die Fremdverwaltung der Startpunkt für ein noch engeres Zusammengehen in der Zukunft? „Vielleicht gibt es später mal den Punkt, um sich noch enger zusammenzuschließen“, hält Teutscher für denkbar. Zum Beispiel gehöre „Vaterland“ dem selben Prüfverband an wie die PWG 1956, das alles koste Geld. Wolfram Gay spricht von „Synergieeffekten“, die durch Zusammenarbeit zu erzielen seien und nennt als „Vision“ weitere mögliche Schritte: Fusion und Verschmelzung. Doch diese Stufen seien weder spruchreif noch aktuell. Gay: „Wir sind der Dienstleister der GWG Vaterland“. Die Kosten für „Vaterland“ seien geringer als wenn diese eine eigene Verwaltung unterhalten müsse. „Wir hätten erheblich investieren müssen, um unsere Buchhaltung auf den modernsten Stand zu bringen“, betont Haupt. Gay: „Wir machen jetzt die Arbeit, setzen dafür unsere EDV-Anlage und unser Know-how ein“. Übernimmt die PWG 1956 damit auch die Verbindlichkeiten vom „Vaterland“? „Nein, das ist nicht der Fall“, betont Gay. Lediglich eine Beratungsdienstleistung sei vereinbart.

Günter Schenke

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