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Landeshauptstadt: Vegetation zu Gast bei Freunden

In Deutschland sind das Springkraut und Aix galericulata Nachbarn

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Innenstadt - In Potsdam sagen sich nicht nur Fuchs und Hase Gute Nacht. Viel spannender: Ab dem morgigen Sonntag kann man sehen, wie sich Aix galericulata – die Mandarinente – und das Stachelschwein in Deutschland einen Lebensraum geschaffen haben. Anlässlich des 29. Internationalen Museumstages wird morgen die Ausstellung „In der Spur des Menschen – Biologische Invasionen in aller Welt“ eröffnet. Der zoologische Teil der zweigeteilten Ausstellung wird ab 10 Uhr im Naturkundemuseum in der Breiten Straße zu sehen sein. Dem Pflanzenthema der Ausstellung hat sich der Botanische Garten der Universität Potsdam gewidmet – ab 11 Uhr wird man sich die exotischen Pflanzen ansehen können. Das Naturkundemuseum plant 120 zoologische Präparate auszustellen.

Neobiota, so die Fachbezeichnung für die neu angesiedelten Lebewesen, können sich, wie im Fall der Mandarinente hier in Potsdam, eher harmlos verhalten und sich harmonisch in unser heimatliches Gefüge aus Pflanzen und Tieren einfügen. Oft handelt es sich aber um dominante Arten, die einheimische Pflanzen und Tierarten verdrängen. Auf diese Art der Bedrohung wollen Dr. Detlef Knuth, Leiter des Naturkundemuseums und Dr. Michael Burkhart vom Botanischen Garten vor allem Jugendliche aufmerksam machen. Gemäß dem diesjährigen Motto des Internationalen Museumstages „Museen und junge Besucher“ sind viele Sachverhalte noch einmal für Kinder vereinfacht dargestellt. Es wird versucht, die Kinder ganz praktisch an die Problematik heranzuführen. Burkhart erläuterte die Reise der Pflanzenmigranten denn auch ganz bildhaft am Beispiel des deutschen drüsigen Springkrauts, der „Rühr-mich-nicht-an“- Pflanze. Von der Tatsache, dass die vegetativen Anhalter es ohne ihr menschliches Transportmittel nie geschafft hätten sich weltweit auszubreiten, kann sich jeder Besucher der Ausstellung selbst überzeugen: Mit Maßbändern ausgestattet, kann man den Selbstversuch antreten und messen, wie weit der Samen der Pflanze springen kann.

Auch das Naturkundemuseum wird den Besuchern lebendige Exponate nicht vorenthalten: Quicklebendige Kakerlaken sollen gezeigt werden. Allerdings braucht Detlef Knuth noch ein Terrarium für die Kakerlaken, „damit die Biester nicht frei rumlaufen können“. rs

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