ATLAS: Verantwortung
Michael Erbach fordert die genaue Prüfung des Kanalausbaus
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Man darf gespannt sein, wie die Betroffenen reagieren. Ab dem kommenden Montag werden die detaillierten Planungen zum Ausbau des Sacrow-Paretzer Kanals öffentlich ausgelegt. Die Baugenehmigung ist erteilt. Bis zum 8. September kann dagegen vor dem Bundesverwaltungsgericht geklagt werden. Bei der Abwägung einer Klage geht es um zwei Dinge. Da sind zum einen die durch die Baugenehmigung eindeutig ausgewiesenen Auswirkungen auf die Landschaft im Norden Potsdams, nämlich Baumfällungen und abgebaggerte Uferbereiche. Schwer einzuschätzen ist dagegen, ob es durch den Havelausbau zu den befürchteten Auswirkungen auf das Potsdamer Welterbe kommen wird. Das würde sich nämlich erst erweisen, wenn der Kanal verbreitert und vertieft worden ist. Kommt es dann zur Zerstörung von Uferbereichen durch den Wellenschlag der Schubverbände oder zur Instabilität von Gebäuden durch faulende Pfähle nach Niedrigwasser – wäre es bereits zu spät. Daher sind Schlösserstiftung, Stadtverwaltung und Naturschutzverbände aufgefordert, die Pläne genauestens zu studieren und ihrer Verantwortung gerecht zu werden: nämlich zu klagen, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass das befürchtete Szenario eintreten kann – unabhängig von den Erfolgsaussichten.
Michael Erbach
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