Landeshauptstadt: Verärgert über die Stadt
Weisse-Flotte-Chef Jan Lehmann fordert Gespräche über den geplanten Neubau am Hafen
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Mit Unverständnis hat Jan Lehmann von der Weissen Flotte Potsdam über die Ereignisse rund um den Neubau am Hafen reagiert. Die Stadt hatte erklärt, dass die Stadtverordneten frühestens im Januar 2009 über die veränderten Sanierungsziele entscheiden würden und erst danach ein Neubau überhaupt möglich sei. Jan Lehmann erklärte, seit zwei Jahren werde seitens des Unternehmens versucht, den Neubau auf den Weg zu bringen. Doch es bestünde eine mangelhafte Kommunikation seitens der Verwaltung. Sie reagiere nicht auf Anfragen des Unternehmens.
120 Menschen arbeiten derzeit bei der Weissen Flotte, 80 davon seien fest angestellt. Durch den Neubau am Hafen sollen die sanitären und gastronomischen Möglichkeiten verbessert und ein Ganzjahresbetrieb aufgebaut werden. Lehmann erklärte, 220 000 Potsdamer und Touristen nutzen das Angebot des Unternehmens jährlich. Er vermisse eine unternehmensfreundliche Wirtschaftsförderung. „Wir bekommen die Auskünfte einfach nicht“, sagte Lehmann. Er wisse bis heute nicht, welche Forderungen die Stadt für einen Neubau aufmacht. Dazu gehören wie gestern berichtet unter anderem, dass die Unternehmer bei einem Neubau die Fördermittel für den Hafenbau ans Land zurückzahlen und die laufenden Kredite für den Hafenneubau übernehmen müssten. Das Areal ist im Zuge der Vorbereitungen für die Bundesgartenschau 2001 mit Fördermitteln saniert worden. Lehmann schloss gegenüber den PNN nicht grundsätzlich aus, diese Bedingungen zu akzeptieren. Jedoch rede er momentan über „ein schwarzes Loch“. Die Stadt habe bislang nicht erklärt, in welchen Größenordnungen sich die Zahlungen bewegen, so Lehmann. „Lösungen lassen sich nur dann finden, wenn sich die Beteiligten auch mal zusammensetzen.“ Er hoffe dennoch auf einen Neubau im kommenden Jahr. Die ersten Entwürfe von einem zweigeschossigen Glaswürfel sind vor einem Jahr scharf kritisiert worden. Die Architektur sei kein Dogma, so Lehmann.
Die Weisse Flotte war einst ein kommunales Unternehmen und ist an zwei Jungunternehmer verkauft worden. Inzwischen sei der Schifffahrtsbetrieb rentabel, so Lehmann. jab
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