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Flüchtlinge in Potsdam: Verbände planen Runden Tisch zur Zuwanderung

Potsdam - Die Wirtschaftsverbände und Kammern in Potsdam planen einen Runden Tisch zum Thema Flüchtlinge und Zuwanderung. Daran sollen Vertreter der Landeshauptstadt, der Arbeitsagentur, der Ministerien und weiterer Akteuren ein Modellprojekt „Bündnis für Beschäftigung“ teilnehmen.

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Potsdam - Die Wirtschaftsverbände und Kammern in Potsdam planen einen Runden Tisch zum Thema Flüchtlinge und Zuwanderung. Daran sollen Vertreter der Landeshauptstadt, der Arbeitsagentur, der Ministerien und weiterer Akteuren ein Modellprojekt „Bündnis für Beschäftigung“ teilnehmen. „Wir stehen angesichts der riesigen Flüchtlingswellen vor einer völlig neuen Situation, die in dem Ausmaß nicht abzusehen war“, sagte die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, Beate Fernengel, den PNN.

Alle seien überfordert mit der Bewältigung der Flüchtlingszahlen. Hier müsse auch die Wirtschaft reagieren. Ziel bei dem Runden Tisch in den Räumen der IHK ist es demnach, die „Chancen der Zuwanderung zu erkennen und koordiniert zu nutzen“. Dies könne auch dazu führen, den Fachkräftemangel zu beheben. „Wir müssen uns genau abstimmen, wer wofür verantwortlich ist und wann was tut“, sagte Fernengel und betonte: „Das muss künftig komplett neu strukturiert werden. Aber ohne ein Einwanderungsgesetz aus Berlin wird es nicht gehen.“

Schwierig: Nachweis der Qualifikation

Fernengel wies darauf hin, dass bereits einzelne Unternehmer in Potsdam versucht hätten, Flüchtlingen eine Arbeit anzubieten. Dies sei dann meist an den umfangreichen bürokratischen Anforderungen gescheitert. Hier dürfe es keine Einzelaktionen mehr geben. Vor allem der Nachweis der Qualifikationen sei ein großes Problem.

Die Präsidentin des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg (HVBB), Karin Genrich, forderte zugleich genügend Betreuer und Lehrer für die Flüchtlinge. Sie müssten Deutschunterricht erhalten. Hier könnten Ehrenamtliche helfen, was auch schon vielfach geschehe.

250 Unternehmen in Brandenburg würden Flüchtlinge beschäftigen

Laut einer IHK-Umfrage würden rund 250 Unternehmen in der Region gerne Flüchtlinge beschäftigen. So werden derzeit dringend Schweißer und Schlosser gesucht. Auch im Handwerk und im Handel gibt es großen Bedarf an neuen Mitarbeitern.

Stefan Engelbrecht

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