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Landeshauptstadt: Verdacht auf Betrug

Staatsanwaltschaft ermittelt nach Strafanzeige gegen Chef von Bambus e.V. / Hintergründe noch unklar

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Vorwürfe gegen den Chef des Jugendsozialvereins Bambus e.V.: Gegen Geschäftsführer Detlef K. ermittelt die Potsdamer Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Betrug. Entsprechende Informationen der PNN bestätigte gestern Behördensprecher Christoph Lange – ohne dabei genaue Details zu nennen. Allerdings gäbe es bei dem Anfangsverdacht einen Zusammenhang zur „beruflichen Tätigkeit“ von K. für den Bambus e.V. Zu klären sei auch, ob der Tatbestand der Untreue infrage kommt, so Lange. Die Ermittlungen gegen K. seien im April nach einer Strafanzeige aufgenommen worden. Wer sie gestellt hat, ließ Lange trotz Nachfrage offen. K. selbst reagierte auf die Nachricht von den Ermittlungen überrascht und wollte sich vorerst nicht weiter dazu äußern.

Der Bambus e.V. ist in der Landeshauptstadt einer der dienstältesten Vereine, die sich der sozialpädagogischen Kinder- und Jugendarbeit verschrieben haben. Aktuell betreibt er unter anderem das Jugendgästehaus „Siebenschläfer“ in Zentrum-Ost. In den vergangenen Wochen war der Verein vermehrt in den Schlagzeilen.

So hat Detlef K. dem Kommunalen Immobilienservice (KIS) laut Medienberichten das ehemalige Kinder-Touristen-Centrum (KTC) am Teufelssee abgekauft – jenes Areal, das der Bambus e.V. seit 2004 zu einer Westernstadt für junge Besucher umbauen wollte. Doch das Projekt geriet ins Stocken, Mitte 2007 wurde die Baugenehmigung versagt. In der Folge kündigte der Bambus e.V. Anfang 2008 den bis dato geltenden Vertrag mit dem KIS über die weitere Nutzung des Geländes. „Ich habe die Fläche nun als Privatperson gekauft, nicht als Geschäftsführer von Bambus e.V.“, betonte K. In einer Ausschreibung soll er sich gegen mehrere Mitbieter durchgesetzt haben. Er habe bereits im April gekauft, damit kein anderer Investor auf dem Gelände etwas errichte, „was keiner will“, so K. Demnach soll am Teufelssee weiter eine Jugendeinrichtung entstehen. Details sind noch unbekannt.

Die Jugendarbeit des Bambus e.V. war zuletzt allerdings in die Kritik geraten. Der bisher von dem Verein betriebene Jugendklub „Nowawes“ in Zentrum-Ost schließt ab 1. Juli, weil das Jugendamt die Zusammenarbeit beendet hat – nach Angaben der Verwaltung sei die geleistete Sozialarbeit für die Förderung von rund 100 000 Euro pro Jahr nicht zufriedenstellend gewesen. Nun wird ein neuer Träger für den „Nowawes“ gesucht. H. Kramer

H. Kramer

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