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Landeshauptstadt: Verein befürchtet mehr Verkehr Neues Verkehrskonzept gefordert / Elektrobusse?

Nauener Vorstadt - Es ist eine der ruhigsten Ecken Potsdams und doch so laut. Die Anwohner der Nauener Vorstadt klagen über ein fehlendes Straßenverkehrskonzept für Potsdams Norden.

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Nauener Vorstadt - Es ist eine der ruhigsten Ecken Potsdams und doch so laut. Die Anwohner der Nauener Vorstadt klagen über ein fehlendes Straßenverkehrskonzept für Potsdams Norden. Das führe zu hoher Lärmbelastung in den Straßen der Vorstadt, sagen Jan Fiebelkorn-Drasen und Andreas-Peter Zelmer vom Nachbarschaftsverein Nauener Vorstadt. Sie haben ein weiteres Problem ausgemacht: Im August eröffnet die Business School Potsdam, eine private Fachhochschule, in der Villa Henckel ihren Sitz. Eine steigende Belastung für das Wohngebiet Verkehr, weil es kaum Parkplätze an der Villa Henckel gibt, befürchten die Anwohner. Denn knapp 300 Studenten werden ab September am Standort am Pfingstberg lernen.

An der Hochschule macht man sich ebenfalls Gedanken darüber, wie die Studenten zum neuen Standort gelangen. Bislang liegt die Hochschule zentrumsnah in der Jägerallee. Doch künftig müssen die Studenten in die Nauener Vorstadt, um den repräsentativen Standort zu erreichen. Es fährt ein Bus hierher, sagte Josephine Schwarzer von der Business School unlängst gegenüber den PNN. 200 Meter entfernt ist die Haltestelle. Dennoch denke die Geschäftsführung über einen Shuttle-Bus zwischen Hauptbahnhof und der Villa am Pfingstberg nach. Es werde auf den Bedarf der Studenten reagiert. Dass die Studenten, die mehrere Hundert Euro Studiengebühr im Monat zahlen können, mit dem Auto zur Schule kommen, befürchten Fiebelkorn-Drasen und Zelmer. Aber auch ohne die Hochschule am neuen Standort sei ein neues Konzept für den Verkehr in der Stadt nötig, sagten beide anlässlich eines Besuches der CDU-Oberbürgermeisterkandidatin Barbara Richstein.

Fiebelkorn-Drasen und der Nachbarschaftsverein haben schon viele Vorschläge an die Stadtverwaltung übergeben, haben Gutachten anfertigen lassen und sind immer noch kein Stück weiter. Es geht beispielsweise um die Zufahrten der Touristenbusse zum Schloss Cecilienhof, um den Individualverkehr auf der Straße Am Neuen Garten, deren Zustand an einigen Stellen so schlecht ist, dass sie für Radfahrer nicht benutzbar ist. Auch die Autos schlängeln sich durch die enge Straße, am Wochenende in Kolonne. Der Ausbau würde allein für das Stück zwischen Behlertstraße und Glumestraße etwa 600 000 Euro kosten, es wäre Asphalt. Pflastersteine wie in der Vorstadt üblich seien doppelt so teuer. Die Berechnungen sind sechs Jahre alt, inzwischen kostet es wahrscheinlich mehr, so Fiebelkorn-Drasen. Der Architekt plädiert für ein komplett neues System in der Stadt. Die Reisebusse sollten zentrale Busparkplätze ansteuern, dann würden die Gäste umsteigen und mit Elektrobussen durch die Stadt gefahren. Ein entsprechendes Konzept sollte der Potsdamer Verkehrsbetrieb erarbeiten, schlägt Fiebelkorn-Drasen vor. Davon würde seiner Ansicht nach die gesamte Stadt profitieren. Jan Brunzlow

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