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Landeshauptstadt: Verein Oberlinhaus wird Unternehmen

Verwaltung und Bewirtschaftung ausgegliedert: Weniger Gehalt für Mitarbeiter, weitere Ausgründungen

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Verwaltung und Bewirtschaftung ausgegliedert: Weniger Gehalt für Mitarbeiter, weitere Ausgründungen Der Verein Oberlinhaus will sich in eine Holding umwandeln. Dies sagte der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Pastor Friedrich-Wilhelm Pape, den PNN. Als ersten großen Schritt zum Wirtschaftsunternehmen wurden vor wenigen Tagen Verwaltung und Bewirtschaftung der diakonischen Einrichtung in Babelsberg in eine eigene Gesellschaft überführt. Auch die Orthopädische Klinik sowie die Oberlinschule sollen langfristig ausgegründet werden. „Mit unseren Dienstleistungen in der öffentlichen Wohlfahrtspflege müssen wir konkurrenzfähig werden“, erklärte Pastor Pape. Die Dienste müssten zu vergleichbaren Preisen angeboten werden, wolle man auf dem Markt bestehen. Es habe zwei Lösungswege für die Bereiche Verwaltung und Bewirtschaftung gegeben. „Wir hätten die Leistungen an Dritte abgeben, also outsourcen oder mit einem Insourcing-Verfahren eine eigene Tochterfirma gründen können“, zeigt der Vorstandsvorsitzende die Alternativen auf. Man habe sich gemeinsam mit den rund 60 Mitarbeitern in der Verwaltung, aber auch in der Küche und der Gebäudebewirtschaftung für letzteres entschieden. Die seit 1. Juli bestehende Wirtschafts- und Verwaltungsservice Oberlin GmbH gebe eine Arbeitsplatzgarantie von 30 Monaten; bei Fremdübernahme seien die Arbeitsplätze nur ein Jahr sicher gewesen, argumentierte Pape. Außerdem sei auch die Auftragslage für das neue Unternehmen sicher, schließlich sei das Oberlinhaus Auftraggeber. Und der Oberlinverein zahle die Altersvorsorge für die ehemals Angestellten weiter. Der Übergang in die GmbH sei für die Mitarbeiter allerdings nicht ohne Einbußen vollzogen worden. Sie hätten alle auf einen Teil ihres bisherigen Gehalts verzichten müssen. Um wie viel, darüber könne er keine Auskunft geben. Pastor Pape räumte ein, dass es bei einigen wenigen Mitarbeitern „zu Härten“ geführt habe, die man aber versuche auszugleichen. Die, die sich für den Übergang in die Gesellschaft entschieden hätten, sähen darin aber auch eine Chance. „Sie können jetzt eigenverantwortlich ihren Arbeitsplatz sichern“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Man habe für die hundertprozentige Tochter des Oberlinvereins außerdem ein System entwickelt, „in dem jeder einzelne seine Vergütung steigern kann“. Jeder müsse selbstständig über seine erbrachten Leistungen Buch führen. Das führe auf Dauer zu mehr Effizienz, sagt Pape. In den ersten 30 Monaten Probephase, so hofft der Oberlinhaus-Vorsitzende, werde das junge Unternehmen so stabil sein, dass es seine Leistungen auch Dritten außerhalb der Babelsberger Wohlfahrtseinrichtung anbieten könne. Spätestens dann könne man von einer erfolgreichen Ausgründung sprechen.

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