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Absage für Passage unterm Kanal: Verein verabschiedet sich von umstrittenem Projekt

Innenstadt - Die Idee einer unterirdischen Einkaufspassage zur privaten Finanzierung des Stadtkanals ist begraben: Der Förderverein für die Wiederherstellung des Stadtkanals habe sich bei seinen letzten Treffen klar gegen das Vorhaben ausgesprochen und werde es nicht weiter verfolgen, teilte Fördervereinsvorstand Siegfried Benn mit. Der Verein suche weiterhin Sponsoren und Spender für das Projekt, hieß es weiter.

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Innenstadt - Die Idee einer unterirdischen Einkaufspassage zur privaten Finanzierung des Stadtkanals ist begraben: Der Förderverein für die Wiederherstellung des Stadtkanals habe sich bei seinen letzten Treffen klar gegen das Vorhaben ausgesprochen und werde es nicht weiter verfolgen, teilte Fördervereinsvorstand Siegfried Benn mit. Der Verein suche weiterhin Sponsoren und Spender für das Projekt, hieß es weiter.

Die Pläne für eine 1,2 Kilometer lange unterirdische Ladenpassage unter dem Stadtkanal hatte der Förderverein im vergangenen Jahr erstmals vorgestellt (PNN berichteten). Damals war von Investoren die Rede, die sich die unterirdische Passage samt neuem Stadtkanal rund 265 Millionen Euro kosten lassen wollten. Zur Refinanzierung sollte die Passage, die mehr Einkaufsfläche als das Stern-Center hätte, vermietet werden. In der Stadt, bei der Verwaltung und in der Stadtpolitik hatte das Vorhaben für Kopfschütteln gesorgt.

Der Förderverein sammelt seit Jahren Spenden für den Stadtkanal, kommt damit aber offenbar nicht so gut voran wie gedacht. Für dieses Jahr peilt Vereinschef Benn den Start der Vorbereitung eines 170 Meter langen Abschnittes zwischen Kellertorbrücke und Berliner Straße an – Ende 2015 würde die Genehmigung der Unteren Wasserbehörde für diesen Abschnitt auslaufen und müsste dann neu beantragt werden, bestätigte er am Mittwoch den PNN. Der Verein rechne mit Kosten in Höhe von 270 000 Euro – diese Summe müsse noch sämtlich über Spenden eingeworben werden, so Benn.

Mit dem Geld könnte auf dem Abschnitt eine Suchschachtung bis zum Grundwasserspiegel gemacht werden, um zu klären, was vom alten Kanal noch vorhanden ist, erklärte der Fördervereinschef. Erst danach könne weiter geplant werden. Die Errichtung des Kanals selbst wird laut Benn mehrere Millionen Euro kosten. Die lange zur Spendenwerbung genutzten Patenschaften für Kanal-Pfosten nach historischem Vorbild würden im Moment nicht angeboten: „Weil wir nicht wissen, wann es weitergeht“, erklärte Benn.

Der Potsdamer Stadtkanal wurde unter König Friedrich Wilhelm I. ab 1722 anstelle des alten Stadtgrabens nach holländischem Vorbild angelegt. Er zog sich entlang der heutigen Straße am Kanal vom Kellertor über die Yorckstraße und Dortustraße bis zur Havel und diente der Entwässerung. 1961 beschloss die Stadt, den Kanal zuzuschütten. jaha

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