Landeshauptstadt: Verfahren gegen Investor

Nauener Vorstadt - Wegen des Fehlens von Baumfällgenehmigungen wird die Stadt Potsdam ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen den Investor Wachtel Wohnbauten GmbH einleiten. Dies bestätigte gestern Stadtsprecherin Regina Thielemann den PNN. Die Berliner Firma will neben dem Augusta-Stift an der Ecke Am Neuen Garten/Glumestraße das „Refugium Am Neuen Garten“ errichten – zwei Gebäude mit je fünf Eigentumswohnungen zwischen 85 und 200 Quadratmetern. Geschäftsführer Frank Wachtel bestritt gegenüber den PNN das Fehlen notwendiger Baumfällgenehmigungen. Er hoffe, in den nächsten Tagen die Baugenehmigung zu erhalten und noch im Juli dieses Jahres mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Auf die Schaffung von „Baufreiheit“ ohne Fällgenehmigung hatte die Nachbarschaftsinitiative „Am Neuen Garten e.V.“ in einer Mitteilung hingewiesen. Große und gesunde Bäume seien „radikal abgeholzt worden“, so Vereinsvorstand Jan Fiebelkorn-Drasen, der glaubt, den Investor erwarte „in Potsdam“ nur „eine sanfte Strafe“, die ihn nicht treffe.

Gleichsam kritisiert die Nachbarschaftsinitiative, der Investor wolle entgegen der Festlegungen des Bebauungsplanes Nr. 48 ein Gebäude mit vier Geschossen, drei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss, errichten – „wegen der schönen Aussicht auf den Park und den Pfingstberg“. Der B-Plan gestatte jedoch nur drei Geschosse. Investor Wachtel argumentiert, er beabsichtige für den „recht quadratischen Baukörper“ an der Straße Am Neuen Garten mit einer Grundfläche von 15 mal 15 Metern lediglich drei Geschosse zu errichten, das darüber liegende Dachgeschoss gelte nicht als Vollgeschoss. „Wir werden die festgelegten Trauf- und Firsthöhen nicht überschreiten“, erklärte Wachtel. Die Traufhöhe liege bei 11,50 Meter und die Firsthöhe bei 13,50 Meter.

Stadtsprecherin Thielemann zufolge erwarte den Investor noch „eine Vielzahl von Überarbeitungen“ der Bauunterlagen. Die Stadt achte ferner darauf, dass die Gebäude drei- und nicht viergeschossig sind. Guido Berg