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Links und rechts der Langen Brücke: Verhärtete Fronten

Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über ungeschicktes Vorgehen bei der Vorbereitung der Grundsteinlegung für die Garnisonkirche Am Donnerstag Aufnahme des in Gründung befindlichen Internationale Versöhnungszentrum an der Garnisonkirche in die Nagelkreuzgemeinde von Coventry. Gestern Nachmittag Enthüllung einer 22 Meter hohen Plane mit einer Darstellung des unteren Teils des Garnisonkirchturms.

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Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über ungeschicktes Vorgehen bei der Vorbereitung der Grundsteinlegung für die Garnisonkirche Am Donnerstag Aufnahme des in Gründung befindlichen Internationale Versöhnungszentrum an der Garnisonkirche in die Nagelkreuzgemeinde von Coventry. Gestern Nachmittag Enthüllung einer 22 Meter hohen Plane mit einer Darstellung des unteren Teils des Garnisonkirchturms. Morgen feierliche Eröffnung der Ausstellung zum Widerstand des 20. Juli in den Räumen der Ausstellung über die Garnisonkirche – der Zug in Richtung Wiederaufbau des geschichtsträchtigen Kirchenbaus scheint unaufhaltsam zu rollen. Nur sieht es im Moment so aus, als hätten die Initiatoren zwar den Mut das Projekt gedanklich weit voranzubringen, zugleich aber Mühe, die Mühen der Ebene eines solch gigantischen Vorhabens zu bewältigen. Dabei war es grundsätzlich richtig, sich ein großes Ziel zu setzen, nämlich am 60. Jahrestags des britischen Bombenangriffs auf Potsdam – dem tausende Menschen und Bauwerke wie Garnisonkirche und Stadtschloss zum Opfer fielen – den Grundstein für den Wiederaufbau zu legen. Nur wäre es klüger gewesen, zunächst intensiv mit jenen zu verhandeln, denen das Grundstück gehört, über das Stadt und Förderverein in der Öffentlichkeit so großzügig und schnell verfügen wollten. Im besten Willen, auf breiter Front den baldigen Abriss des hässlichen Betonklotzes an der Breiten Straße vorantreiben zu wollen, wurde Porzellan zerschlagen, wurden Hoffnungen geschürt, die dann nicht eintraten, haben sich verhärtete Fronten gebildet. Sicher wird es in dem Moment, wo es einen Vertrag über den Verkauf des Grundstücks an die Stadt gibt und ein akzeptables Ersatzgrundstück bereit steht, noch möglich sein, mit den Betreibern des Fahrradladens über den Auszug zu reden – trotz eines gültigen Mietvertrags bis Ende 2005. Doch wirft die jetzt entstandene Situation einen ersten Schatten auf das Vorhaben. So wichtig das Projekt Garnisonkirche ist, dabei dürfen nicht Menschen und ihre Hoffnungen auf der Strecke bleiben.

Michael Erbach

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