zum Hauptinhalt

Links und rechts der Langen Brücke: Verhärtete Fronten

Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über die Schlacht um die Ufergrundstücke am Griebnitzsee in Babelsberg Das Ringen um die Ufergrundstücke am Griebnitzsee ging auch in dieser Woche weiter. Dabei gab es wechselseitige Erfolge für beide Seiten.

Stand:

Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über die Schlacht um die Ufergrundstücke am Griebnitzsee in Babelsberg Das Ringen um die Ufergrundstücke am Griebnitzsee ging auch in dieser Woche weiter. Dabei gab es wechselseitige Erfolge für beide Seiten. Zunächst konnte die Stadt per Einstweiliger Verfügung durchsetzen, dass der Verkauf der Grundstücke an private Erwerber vorerst gestoppt wurde. Am Donnerstag wurde vor dem Verwaltungsgericht auch klar gestellt, dass die Stadt das Recht hat einzugreifen, falls Grundstücksbesitzer den DDR-Grenzerweg noch einmal absperren sollten. Doch die Gegenseite ist mit dem Verlauf der Woche erst recht zufrieden. Denn vor Gericht wurde zugleich bekräftigt, dass der Uferweg – entgegen allen Behauptungen der Stadt – kein öffentlicher Weg ist, Oberbürgermeister Jakobs demnach unrechtmäßig handelte als er am 30. September den von Eigentümern abgesperrten Weg räumen ließ, und dass die Veränderungssperre – aus der die Stadt derzeit ihr Räumungsrecht ableitet – womöglich rechtswidrig ist. Das spielt den Anliegern voll in die Hände, die jetzt Schadensersatz für die Räumaktion der Stadt fordern und die Veränderungssperre kippen wollen. Das sieht die Stadt natürlich alles ganz anders – und so bleibt als Fazit für diese Woche nur, dass sich die Fronten weiter verhärtetet haben. Nicht verwunderlich, geht es doch um 80 000 Quadratmeter Seeufer und eine Schicksalsentscheidung von stadtbildprägender Wirkung. Soll der Uferbereich öffentlich genutzt werden oder allein den Villenbesitzern zur Verfügung stehen?Am Ende der Auseinandersetzung wird es sicher einen Kompromiss geben: mit einem öffentlichen Uferweg, privaten Ufergrundstücken und auch öffentlich genutzten Uferbereichen. Doch der Kompromiss ist noch nicht in Sicht. Denn beide Seiten versuchen derzeit in die Position des Stärkeren zu kommen, um dann bei Verhandlungen die Bedingungen diktieren zu können. Daran ändert auch das erneute Gesprächsangebot der Anliegerinitiative nichts. Und auch nicht die Tatsache, dass Finanzbeigeordneter Exner gestern erstmals die Möglichkeit eines Vergleiches erwähnte. Die Schlacht um das Griebnitzseeufer braucht offenbar erst einen klaren Sieger – ehe der Vergleich geschmiedet werden kann. Nach dieser Woche haben die Anlieger die Nase vorn.

Michael Erbach

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })