Landeshauptstadt: Verkauf der Volkshochschule vorerst gestoppt
Stadtparlament stimmt für Antrag von Die Andere auf Stopp der Ausschreibung
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Innenstadt - Der Verkauf des städtischen Gebäudes der ehemaligen Volkshochschule in der Dortustraße ist vorerst auf Eis gelegt. Ein Antrag der Fraktion Die Andere zum Stopp der bereits laufenden Ausschreibung wurde in der Stadtverordnetenversammlung am Montagabend in den Finanzausschuss überwiesen – gegen den Widerstand von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Der hatte unter Verweis auf bereits eingegangene Angebote für das sanierungsbedürftige Gebäude in der Dortustraße 37 davor gewarnt, dass die Stadt mit der Überweisung und dem damit zunächst einhergehenden Stopp der Verkaufspläne kein solider Verhandlungspartner mehr sei: „Für Investoren sind das irritierende Signale“, sagte Jakobs.
Doch eine breite Mehrheit im Stadtparlament sah das anders, auch die SPD stimmte gegen den Oberbürgermeister. Die Andere hatte ihren Antrag zuvor damit begründet, dass das Gebäude besser für kommunale Zwecke genutzt werden könne – beispielsweise als Flüchtlingsheim oder Bürofläche. Jakobs argumentierte dagegen, der Umbau zu einem Asylheim würde drei Millionen Euro kosten und hundert Plätze für Flüchtlinge schaffen: „Das kommt als Alternative nicht in Betracht.“ Vielmehr sei der Verkauf nötig, um städtische Investitionen an anderer Stelle – etwa in die Bildung – finanzieren zu können, erklärte Jakobs weiter: „Wir verkaufen nicht ohne Not Grundstücke.“
Das denkmalgeschützte, 1770 errichtete Haus hatte zuletzt der städtische Immobilienvermarkter Polo auf seiner Internetseite als „Angebot des Monats“ angeboten – für mindestens 1,1 Millionen Euro. Das Gebäude steht leer, seit die Volkshochschule „Albert Einstein“ vor einem Jahr ins sanierte Bildungsforum am Platz der Einheit eingezogen ist. Die alte Volkshochschule verfügt über 30 Zimmer auf drei Etagen und eine Nutzfläche von 2180 Quadratmetern. Hinzu kommt ein knapp 1400 Quadratmeter großes Grundstück. HK
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