Landeshauptstadt: Verkehrsblockaden
Bürgerinitiative will Straße sperren und Lärm messen
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Bürgerinitiative will Straße sperren und Lärm messen Brandenburger Vorstadt - Mitglieder der Bürgerinitiative für Verkehrsberuhigung in Potsdam-West wollen sich mit geplanten und angemeldeten Blockaden in der Forststraße gegen den Schwerlastverkehr wehren und für eine Verkehrsberuhigung einsetzen. Grund dafür: der Lkw-Verkehr durch die Forststraße und auf der Zeppelinstraße hat seit Jahresbeginn spürbar zugenommen. Das stellte Walter Tepperis von der Bürgerinitiative auf dem jüngsten Treffen der Initiativen gegen die Netzverknüpfung B 1/B 2/ B 273 fest. Zur weiteren Untersetzung ihres Standpunktes sollen an verschiedenen Stellen der Forststraße zwei Wochen lang Lärmmessungen vorgenommen werden. Daraus werden Lärmprofile erstellt, so Tipperis. Zudem klage er derzeit vor Gericht gegen die Stadtverwaltung, da ihm Akteneinsicht in die Planungen zum Ausbau der Forststraße als Entlastungsstraße für den innerstädtischen Verkehr verwehrt werde. Andere Mitglieder der Gesprächsrunde hatten die Zunahme des Schwerlastverkehrs auf der Zeppelinstraße zur Umgehung der Maut-Gebühren aus Richtung Norden beobachtet. Hier sollte die Stadt endlich gesicherte Erhebungen anstellen, um Maßnahmen gegen den Durchgang von Schwerlast-Fernverkehr einleiten zu können, war man sich am Mittwochabend in der Runde einig. Die ursprünglichen Planungen zur Netzverknüpfung als Umgehungsstraße von Potsdam sehen eine Trasse vor, die hinter Marquardt beginnend in Richtung Golm und weiter durch den Wildpark entlang des Eisenbahndamms führen soll. Hinter den Ravensbergen biegt dann die Trasse zur Wetzlarer Bahn in Richtung Rehbrücke um und schließt in der Waldstadt an den noch nicht gebauten Teil der Wetzlarer Straße an. Dagegen laufen die verschiedensten Bürgerinitiativen seit Oktober 1998 Sturm. Die Hauptargumente dabei sind: Bei sechs Prozent kann von einer tatsächlichen Entlastung des Potsdamer innerstädtischen Verkehrs keine Rede sein, dafür werde aber viel Geld verpulvert, viel Natur zerstört und eine deutliche Abkürzung für den Berliner Autobahnring gebaut. Da sei bei der aktuellen Maut-Diskussion derzeit besonders prekär, war man sich am Mittwochabend einig. Nach ihren ersten Treffen konnte damals die Initiative bald einen Teilerfolg verzeichnen: Als Folge eines Informationsgesprächs am 8. März 1999 im Brandenburger Verkehrsministerium hat der damalige Verkehrsstaatssekretär Horst Gräf das Raumordnungsverfahren (ROV) für die Straßenplanung auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Das ROV wurde seitdem auch nicht wieder aufgenommen. Jedoch versuche man in Form einer „Salami-Taktik jetzt abschnittsweise die Planung doch noch umzusetzen, wobei mit der Havelspange über den Templiner See begonnen werden soll, so Initiativen-Sprecherin Sabine Abraham von ARGUS. Jedoch wünsche sie sich jetzt wieder eine aktivere gemeinsame Initiative. In den ersten Jahren ist die Initiative mit Informationsveranstaltungen und Fahrrad-Aktionen an die Öffentlichkeit gegangen, wobei regelmäßig verschiedene Abschnitte der Netzverknüpfung besucht wurden. Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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