Landeshauptstadt: Verkehrstisch für neues ÖPNV-Konzept Umstrittener Plan ist laut Gremium „gute Basis“
Der Arbeitskreis 1 des Potsdamer Verkehrstisches hat sich gestern in einer Stellungnahme für das umstrittene Nahverkehrskonzept des Berliner Unternehmen „Planung Verkehr Transport AG“ (PTV) ausgesprochen. Es wurde im Auftrag der Stadtverwaltung erarbeitet, ursprünglich um die neuen Ortsteile besser an die Stadt anzubinden.
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Der Arbeitskreis 1 des Potsdamer Verkehrstisches hat sich gestern in einer Stellungnahme für das umstrittene Nahverkehrskonzept des Berliner Unternehmen „Planung Verkehr Transport AG“ (PTV) ausgesprochen. Es wurde im Auftrag der Stadtverwaltung erarbeitet, ursprünglich um die neuen Ortsteile besser an die Stadt anzubinden. Das PTV-Konzept sieht jedoch auch Umstellungen im Straßenbahnverkehr vor. Wie die Vertreter des Verkehrstisches – er ist ein Gremium ehrenamtlich tätiger Potsdamer Bürger unter Zuarbeit der Stadtverwaltung – gestern mitteilten, sei das PTV-Konzept eine „gute Basis“ für ein attraktiveres Nahverkehrsangebot. Seit 2003 seien der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) zehn Prozent ihrer Fahrgäste verloren gegangen. Dazu geführt hätten unter anderem „massive Einschränkungen im Fahrplanangebot“ und der Wegfall nachgefragter Direktverbindungen. Positiv am neuen Konzept sei, dass die Innenstadt von den neuen Ortsteilen aus künftig tagsüber mindestens im Stundentakt erreichbar sei, so der Verkehrstisch. Zudem sollten Busdirektverbindungen wie von Babelsberg über die Großbeerenstraße zum Stern-Center oder bei der Tram vom Bahnhof Rehbrücke zur Pirschheide wiederhergestellt werden. Die erhöhten Betriebskosten, die durch das PTV-Konzept entstünden, seien durch „fahrgastverträgliche Einsparungen weitgehend ausgeglichen“ worden. Eine solch klare Meinung haben die Potsdamer Stadtverordneten zu dem neuen Konzept nicht: Sie verwiesen die Mitteilungsvorlage der Stadtverwaltung zum PTV-Konzept in ihrer jüngsten Sitzung in die Ausschüsse. Ein höchst seltener Vorgang, ansonsten werden Mitteilungsvorlagen meist zur Kenntnis genommen. Der CDU-Fraktionschef Götz Th. Friederich hatte im Zusammenhang mit dem Konzept bereits von einem „Rückfall in die Steinzeit“ gesprochen; SPD-Stadtverordneter Christian Seidel hatte angekündigt, dem Konzept werde nicht zugestimmt, bevor der entsprechende Fahrplan vorliege. Er äußerte zudem Zweifel, ob das Konzept umsetzbar sei. SCH
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