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Sport: Verlass im Doppelpack

Rauhe/Wieskötter können Medaillenregen bescheren

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Rauhe/Wieskötter können Medaillenregen bescheren Die EM scheint die Lieblingsveranstaltung des Kajak-Zweiers Rauhe/Wieskötter zu sein. 2000 nahmen sie zum ersten Mal am kontinentalen Championat teil – übrigens in Poznan auf dem Maltasee, wo auch jetzt um EM-Medaillen gepaddelt wird – und das nach dem Motto „Sie kamen, sahen und siegten“. Über 500 Meter haben sie seitdem ein Abonnement auf EM-Gold. Rauhe hat es bei drei EM-Auftritten auf sechs Titel gebracht, Wieskötter kann vier Goldmedaillen vorweisen. In Poznan will das Erfolgsduo vom KC Potsdam nun diese Erfolgsbilanz ausbauen. Im Doppelpack werden die beiden sowohl über die 500 als auch die 200 Meter starten und dazu wird Ronald Rauhe noch den Einzelstart über 200 Meter absolvieren. In den Vorrennen zeigte sich das derzeitige Männer-Paradeboot des DKV als „Zuverlässigkeit im Doppelpack“ (Chefbundestrainer Josef Capousek) und ließ bei extremen Bedingungen mit starkem Wellengang nichts anbrennen. „Das sah ganz gut aus“, meinte Wieskötter. „Die Trainingszeiten waren okay, wir müssen das, was wir uns da erarbeitet haben, nun nur noch im Wettkampf umsetzen.“ Und das ist das, was das Erfolgspaar am besten kann. Ob eine EM überhaupt noch genug Stellenwert hat, um den sportlichen Ehrgeiz von Rauhe/Wieskötter zu befriedigen, beantworten beide wie aus der Pistole geschossen: „Gewinnen macht immer Spaß.“ Da vorne zu sein, stachelt den Ehrgeiz an, sagt Rauhe. So haben sie auch zwischenzeitlich schwächere Leistungen weggesteckt, wie im Vorjahr von Rauhe vor der WM, als man nach zwei Jahren Ungeschlagen-Seins einige Weltcup-Rennen verlor. Oder von Tim Wieskötter bei der 1. nationalen Qualifikation dieses Jahres in Duisburg, als er im Einer das Finale über 500 Meter verpasste und über 1000 Meter nur Vierter wurde. „Das hat mich gewurmt und das wollte ich unbedingt ausmerzen“, sagt er. Schließlich haben die beiden in diesem Jahr noch viel vor. Auch einen 1000-Meter-Start im Zweier und damit einen doppelten olympischen Zweierauftritt streben sie an. Dafür müssen sie freilich die WM-Dritten von 2003 Tim Huth/Marco Herszel (Magdeburg) hinter sich lassen. Die wurden in Poznan auf ihrer Paradestrecke nur Vierte, weil Huth asthmageschädigt keine Normalform erreichte. Ein Doppelstart ist ein motivierendes Ziel für die Potsdamer. Auch, weil es das seit den Zeiten von Kay Bluhm/Torsten Gutsche (1992 zweimal Olympiasieger, 1996 Gold und Silber) kaum noch gegeben hat. Doch im Moment ist Athen für Ronny und Tim noch weit. „Erstmal wollen wir hier in Poznan überzeugen und uns Selbstvertrauen für die nächsten Wettbewerbe holen“, sagt Wieskötter. „Außerdem muss ich mich strecken, dass ich nicht hinter meiner besseren Hälfte zurückbleibe.“ Freundin Melanie Seeger, Deutschlands beste Geherin, hat jüngst einen neuen Deutschen Rekord aufgestellt und sich in Glanzform präsentiert. Vor Poznan haben sich die beiden sogar mal drei Tage zu Gesicht bekommen – Kanuten und Geher trainierten zur gleichen Zeit im Sportzentrum Kienbaum. „Gottseidank hatte Melanie ein Einzelzimmer“, sagt Tim. In der Boulevard-Presse nennt man so etwas „Liebes-Doping“. Klaus Weise

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