ATLAS: Verlassen
Es scheint klar, dass Potsdam-Mittelmark und Brandenburg/Havel bei der nächsten Reform zu einem Kreis fusionieren müssen. Das wird nichts daran ändern, dass für den ausgedehnten Landkreis auch in Zukunft mehrere Verwaltungssitze benötigt werden.
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Es scheint klar, dass Potsdam-Mittelmark und Brandenburg/Havel bei der nächsten Reform zu einem Kreis fusionieren müssen. Das wird nichts daran ändern, dass für den ausgedehnten Landkreis auch in Zukunft mehrere Verwaltungssitze benötigt werden. Kreishauptstadt ist Bad Belzig, doch die Musik spielt im Speckgürtel. Nicht umsonst gibt es deshalb Dependancen des Landratsamtes in den beiden größten Kommunen des Landkreises: in Teltow und in Werder (Havel). Dass Landrat Blasig aus Kostengründen den Sitz des Landratsamtes in Werder aufgeben und lieber in den Beelitzer Heilstätten bauen will, ist schlichtweg unverständlich. Natürlich ist Bauland in der Peripherie günstiger, sind die Heilstätten mit Auto und Bahn gut erreichbar. Doch die Heilstätten haben kaum Einwohner, Werder knackt in diesem Jahr die Marke von 25 000. Die meisten Bewohner der Mittelmark haben es weiter nach Heilstätten, um zur Verwaltung zu kommen. Bei der Bildung des Landkreises war Werder noch als Kreisstadt im Gespräch. Der Verwaltungsstandort am Gutshof war ein Kompromiss, den man für eine abgelegene Kreisstadt Belzig einging – die näher an Sachsen-Anhalt als an Werder liegt. In Werder fühlt man sich zurecht vom Landrat verlassen. Was der Stadt bleibt, ist wahrscheinlich nur, schnell nach einem wirtschaftlicheren Standort für das Landratsamt zu suchen.
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